Rezension

Durchschnittlich

Mein (nicht ganz) perfektes Leben - Sandra Binder

Mein (nicht ganz) perfektes Leben
von Sandra Binder

Handlung: 

Lila hat einen festen Lebensplan, der ins Wanken gerät, als sie ihren Freund beim Fremdküssen erwischt. Da sie mit ihm bricht, muss sie in eine kleine Wohnung in einem etwas verrufenen Stadtteil von Berlin einziehen, wo sie Fred trifft. Die beiden freunden sich sehr schnell an, obwohl sie verschiedene Ansichten zum Leben vertreten. Von ihrer Freundschaft, was sie zusammen erleben und vor allem Lilas Plan, den sie bis zu ihrem 30. Geburtstag verwirklichen möchte und der beinhaltet möglichst schnell einen wohlhabenden Mann zu finden, handelt dieser Roman.

Formaler Aufbau:

Das Buch ist in mittellange Kapiteln mit passenden Überschriften aufgeteilt. Diese sind dann größeren Teile untergeordnet, die die Jahreszeiten darstellen und dem Leser sagen, wie viel Zeit bis zu Lilas Deadline (ihrem 30. Geburtstag) noch übrig ist. 

Schreibstil; Generelles zur Geschichte:

Der Schreibstil hat mir sehr zugesagt, das Buch lies sich leicht und flüßig lesen. Immer wieder gibt es Szenen, die sehr lustig sind, vor allem bei der Interaktion zwischen Fred und Lila. Die Gedankenwelt Freds, welcher ein eher verschlossener Mensch ist, wird auf etwas anderem Weg deutlicher, nämlich durch den E-Mail austausch mit einer gewissen Susanne. Ein bisschen was von und über Berlin lernt man auch beim Lesen dieses Romans. Generell gibt es ein paar Wendungen, die den Ausgang der Geschichte immer wieder im Unklaren lassen, aber so richtige Spannung kam bei mir nie wirklich auf. Generell fand ich positive Gefühle viel besser dargestellt als negative. 

Ein bisschen gestört hat mich die Haltung, dass man einen Partner braucht um glücklich zu sein. Natürlich wird schon durch die Beschreibung klar, dass es sich um einen Liebesroman - auf die ein oder andere Weise - handelt, aber die Innovation, die ich mir durch die Leseprobe ein bisschen erhofft hatte blieb ein bisschen aus. Alles in Allem ist dies jedoch ein schöner Roman, schon allein wegen dem Schreibstil ist er sehr unterhaltsam.

Das Ende ist abgeschlossen.

Charaktere:

Vor allem die beiden Hauptcharaktere werden gründlich beschrieben und haben Hintergrundgeschichten, die im Laufe des Buches bekannt werden und ihre Handlungen etwas rechtfertigen. Bei manchen Nebenfiguren fand ich es schade, dass sie wirklich nur als “Mittel zum Zweck” gebraucht werden, und man nur oberflächliche Beschreibungen erhält. 

Ich hatte nach ein paar Kapiteln echt ein Problem,  noch mit der Protagonistin klarzukommen. Ihre Ansichten und Art waren etwas anstrengend - umso besser, dass man Fred als Gegenpol hatte. So haben vielleicht alle eine Person, mit denen sie sympathisieren können.