Rezension

Durchschnittlich gut

Das Rosie-Projekt - Graeme Simsion

Das Rosie-Projekt
von Graeme Simsion

Bewertet mit 3 Sternen

Don will heiraten. Dass er dazu erst mal eine passende Frau finden muss, die nicht einfach so auf der Straße liegt, ist ihm nicht so klar. Seine zahlreichen Macken sind für alle sichtbar, nur nicht für ihn. Und dann wäre da noch die Idee mit dem Fragebogen für potenzielle Ehefrauen …

 

 

[Die Protagonisten]

Don erinnert mich zu sehr an andere Charaktere. Ja, ich kann es nicht oft genug sagen. Wo ist die Individualität hin, wenn ich einen Protagonisten lieben soll? Er ist zwar sehr liebenswert, weil er wirklich eingefahren ist, schusselig manchmal und sehr gerade heraus, aber das war es auch schon. Ein kluger Kopf macht noch keinen vollkommenen Protagonisten aus.

Tja und Rosie? Rosie finde ich sehr toll eingebracht in die Handlung. Was mir da fehlt? Ein bisschen mehr Zeit mit Rosie! Mehr flapsige Gespräche, mehre Rosie-Zeit, denn sie ist wirklich außergewöhnlich und frischt die Geschichte wahnsinnig auf.

Die Freunde von Don könnten netter nicht sein. Auch wenn sie Don einige Dinge nicht ehrlich ins Gesicht sagen können. Sollten sie das aber nicht? Ich finde schon, denn davon geht eine Freundschaft aus.

 

 

[Kulisse]

Don verbringt viel Zeit Zuhause und in der Universität. Da lernt er schließlich auch Rosie kennen ;) Ich mag die schlichte Kulisse und finde es süß, wenn Don mal etwas außergewöhnliches macht.

 

 

[Handlung]

Ein Mensch ist etwas sonderlich, will es nicht wahr haben, ist vielleicht super schlau, auf jeden Fall introvertiert und lebt strikt nach Plan. Klingelt da etwas? Schon auf Seite 2 fühlte ich mich so arg an Sheldon Cooper erinnert, dass es mir scher viel, dieses immer wieder auszublenden. Sogar einige Marotten von anderen Charakteren bemerkte ich. Vielleicht war auch mein Fehler, dass ich viele Bücher zum Thema Asperger gelesen haben und deswegen oft ahnte, wie Don sich benehmen würde.

Zwar bin ich mir ziemlich sicher, dass es diese Geschichte so noch nicht gab, vor allem weil die Idee des Ehefrauen-Fragebogens neu ist. Trotzdem konnte sie mich nicht begeistern. Sie lastet zu einem großen Teil auf Don, der durch sein Verhalten witzige Situationen schaffen soll. Nebenbei verrucht er noch etwas geistreich zu sein und auch noch ein Gespür zu vermitteln, er könnte sein Leben leben. Alles ein bisschen viel, vor allem weil Rosie zum teil sehr blass bleibt und man ihre Macken und Ecken gar nicht wirklich bemerkt. Da fehlt mir etwas Chemie zwischen den beiden.

Ich konnte die Geschichte sehr schnell lesen, da sie wirklich nicht besonders anspruchsvoll ist. Allerdings schreibt der Autor auch in einem angenehmen Stil, verkapselt sich nicht in unnötigen Dingen und langen setzen. Da hat er sich sehr gut auf seinen Protagonisten eingestellt.

 

 

[Die Gestaltung]

Das Buch war eine Überraschung für mich, denn letztes Jahr kam es schön verpackt, mit Bonbons gespickt hier an. Erst vor einer Woche habe ich es tatsächlich gelesen, denn es ist eigentlich nicht mein Genre. Aber für so eine verrückte Geschichte ist das Cover sehr passend.

 

 

[DieBewertung]

Ich vergebe drei Bücherpunkte. Die Ähnlichkeiten zu vorhandenen, sehr schlauen Typen oder Figuren, die ein Asperger-Sydrom haben, waren mit später doch zu viel. An vielen Stellen konnte ich nicht lachen, weil es zu vorhersehbar war und ich es auch nicht lustig fand, wenn Don etwas nicht komisches passiert, weil er einfach nicht anders handeln kann.