Rezension

Durchschnittlicher Thriller, der mich nicht gepackt hat

Grausames Erbe - LS Hawker

Grausames Erbe
von L. S. Hawker

Bewertet mit 3 Sternen

Schon als kleines Mädchen wird Petty von ihrem Vater knallhart erzogen und lernt, wie man in den unmöglichsten Situationen überleben kann. Doch dann stirbt er unerwartet und hinterlässt ihr ein Erbe, welches sie auf keinen Fall antreten möchte. Bald schon ist sie auf der Flucht und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, denn alles hat ihr Vater ihr nicht erzählt... .
LS Hawker hat hier einen Thriller geschrieben, der zwar ein gewisses Maß an Spannung mitbringt, aber mich nicht völlig überzeugen konnte. Ab einem gewissen Punkt habe ich mich beim lesen gequält und fand die Geschichte einfach nur noch abwegig und unrealistisch.
Abwechselnd wird die Handlung aus der Sicht von Petty und aus der von dem jungen Mann Dekker erzählt. Durch diesen Perspektivenwechsel erfährt man als Leser, wie merkwürdig Petty auf andere Menschen wirkt und wie kurios alles, was sie betrifft, erscheint.
Mit Petty hatte ich anfangs einfach nur Mitleid. Von ihrem Vater wurde sie eher wie eine Gefangene als wie eine Tochter aufgezogen und hat nie richtige Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen dürfen. So ist sie extrem misstrauisch und wirkte irgendwie auch total konditioniert auf mich. Genau deshalb habe ich mich so gewundert, warum sie auf der einen Seite die Regeln des Vater noch nach dessen Tod so gewissenhaft befolgt, aber andererseits dennoch in der Lage ist, dieses schreckliche Erbe auszuschlagen und vor den Vollstreckern zu fliehen.
LS Hawker schreibt zwar gut lesbar, aber irgendwie entwickelte sich bei mir nie ein Moment, wo ich vor lauter Spannung das Buch nicht mehr weglegen mochte. Stattdessen habe ich die Geschichte irgendwann als langatmig empfunden und häufig wusste ich auch nicht gleich, ob jetzt wieder Dekker oder immer noch Petty erzählt. Von der Erzähl- und Denkweise der beiden hat die Autorin es nämlich versäumt, Unterschiede einzubauen. Wendungen und auch einige Überraschungen gibt es allerdings in der Handlung, die auf mich aber leider nicht immer ganz glaubhaft wirkten.
Insgesamt habe ich ,,Grausames Erbe" eher als durchschnittlichen Thriller empfunden, der mich nicht richtig packen konnte. Daher empfehle ich das Buch hier nur bedingt weiter.