Rezension

Durchweg spannender Psychothriller

Amokspiel - Sebastian Fitzek

Amokspiel
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

"Amokspiel" ist ein Psychothriller des deutschen Autors Sebastian Fitzek und erschien 2007 im Droemer Knaur Verlag mit ca. 448 Seiten.

Aufgeteilt in 3 Abschnitte und insgesamt über 80 kurze Kapitel gelingt es Sebastian Fitzek durchweg eine Spannung in seinem Psychothriller zu halten, wie es nur wenige Autoren schaffen. Im Zusammenspiel mit seinem flüssigen Schreibstil konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen und hatte es innerhalb kürzester Zeit auch schon wieder beendet, was definitiv ein Pluspunkt für dieses Werk ist.

Denn obwohl eine greifbare Spannung vorhanden ist, beginnt der Psychothriller erstmal etwas schleppend. Eine Kriminalpsychologin, welche mit Selbstmordgedanken spielt, ein Mann, der vom angeblichen Tod seiner Verlobten erfährt,  und dann auch noch ein durchgeknallter, der sich in einer Radiostation einschließt und Geiseln nimmt, klingen erst einmal zwar interessant, allerdings bleibt der Zusammenhang der Geschehnisse fürs erste unklar. Doch je weiter die Handlung fortschreitet, desto mehr Verbindungen und Geheimnisse werden aufgedeckt.

Nachdem die Aufklärung einzelner Geschehnisse abgeschlossen wurde, rückt nun immer mehr die Frage nach den Hintermännern in den Blickpunkt. An dieser Stelle muss erwähnt werden, wie gut Sebastian Fitzek sein Handwerk als Autor beherrscht, denn im Verlauf der Geschichte werden von Leser/in verschiedene Charaktere kritisch beäugt und kurzzeitig verdächtigt, sodass die eigentliche Person wieder für eine Überraschung sorgt.

Die beiden Hauptprotagonisten Ira und Jan sind zwei Charaktere, deren Taten und Worte durchaus menschlich und nachvollziehbar wirken und wenig Raum für Hinterfragungen lassen, was somit den Lesefluss fördert. Gesteuert von Liebe, Trauer und Verzweiflung stehen beide an ihrem persönlichen Abgrund des Lebens und haben nur ein Wort, und damit auch die Kernfrage des Buches, im Kopf: Warum?

Wie bereits in "Das Joshua-Profil" war es in diesem Psychothriller auch wieder das Ende, was besonders bewegte, erneut mit einem Abschiedsbrief. Dieser Brief enthielt in seinem Kern so viele wahre Aussagen, dass bei mir als Leserin auf jeden Fall ein Prozess des Nachdenkens eingesetzt hat, wenn auch nur die Frage nach dem "Warum?".

"Amokspiel" ist ein guter und spannender Psychothriller, der es schafft relativ unblutig eine Geschichte zu erzählen, die das Leben vieler unterschiedlicher Personen verändert und vereint. Für mich wieder ein empfehlenswerter Fitzek-Thriller!