Rezension

Durchweg spannendes Buch mit persönlichen wie beruflichen Einblicken, die sehr interessant sind.

Mein Leben nach dem Tod - Mark Benecke

Mein Leben nach dem Tod
von Mark Benecke

Bewertet mit 4 Sternen

Mark Benecke – Mein Leben nach dem Tod

 

Zitat: ...„Trotzdem muss ich eines sagen: Ich arbeite nicht. Das liegt daran, dass ich nicht zwischen Privatem und Beruflichen trenne. Ich bin immer im Einsatz, egal wo auf der Welt ich mich gerade befinde.“

 

Zitat: …“ Ich will niemanden etwas wegnehmen, sondern lieber soziale Handlungen fördern. Genau diese Mischung ist manchmal der kleinste gemeinsame Nenner, der einen Haufen Menschen zusammen hält.“

 

Zitat: ...“Deshalb kann das, war wir als Spurenkundler tun, keine Gerechtigkeit herstellen. Stattdessen kämpfe ich für die Wahrheit. Denn die gibt es: Ob eine Spur vorliegt oder nicht, das kann ich messen.“

 

In Mark Beneckes Buch erzählt er uns in einem lockeren, humorvollen und teils auch makaberen Erzählstil seine Lebensgeschichte, wie er vom kleinen Jungen mit Chemiebaukasten zu dem Mann wurde, der er heute ist. Wie er Interesse an der Wissenschaft entdeckte, und durch Experimente verschiedene Einsichten und seinen Weg fand. Seine Eltern sahen dies wohl locker, denn in seinem Kinderzimmer konnte sich der Junge, der lieber dort mit Comics und Baukasten hantierte als draußen zu spielen, so richtig ausleben und entdecken.

Aber auch später, bei seinem Studium und bis heute, arbeitet er bis spät in die Nacht, zeigt uns, dass auch er mit Problemen und Schubladen-denken zu tun hat, sogar öfter in irgendwelche Kontrollen wegen seines Äußeren oder den Kleinigkeiten die er bei sich trägt, kommt, und vor keinem Geheimnis halt macht und seine Interessen neben der Wissenschaft vielfältig sind (Politik, Theater, Musik).

Natürlich kenne ich einige Folgen Medical Detectives in denen er als Sachverständiger zu Wort kommt und in einigen seinen Büchern habe ich ebenfalls schon reingeblättert, doch es war sehr interessant, wie Mark Benecke die Dinge aus seiner Sicht erzählt und dabei stehen nicht nur seine Forschungen, seine Herzensprojekte oder einige Kriminalfälle im Vordergrund sondern auch ganz private Einsichten in und aus seinem Leben.

Das Ganze wird noch mit ein paar persönlichen Fotos oder Fotos von Reisen aufgepeppt.

Was natürlich sofort auffällt und was der Autor auch selbst immer wieder betont, ist die emotionale Distanziertheit, mit der Fälle und Fakten beschrieben werden. So gab es einige Begebenheiten aus dem Buch, die ohne viel Geschnörkel ziemlich sachlich auf die Buchseite gebracht wurden.

 

Mit diesem Buch habe ich einen neuen Einblick in die Arbeit eines Forensikers bekommen, der nicht nur über seine Zeit in New York und Köln erzählt, sondern auch einen kleinen Einblick in seine Lebensphilosophie gibt.

 

An einigen Stellen stolpert der Lesefluss ein bisschen, an anderen schweift Mark Benecke von den angesprochenen Themen etwas arg ab, aber letztendlich kommt er immer wieder zurück zum Thema, und wir haben in der Zwischenzeit schon wieder was interessantes erfahren.

 

Ein durchgängig interessantes Buch, dass ich weiter empfehlen kann und sicherlich noch mal lesen werde

 

Fazit: Durchweg spannendes Buch mit persönlichen wie beruflichen Einblicken, die sehr interessant sind. Knappe 4 Sterne.