Rezension

Du.wirst.vergessen. hat mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt und hinterlässt immer noch einen bitteren Nachgeschmack!

Du. Wirst. Vergessen - Suzanne Young

Du. Wirst. Vergessen
von Suzanne Young

Bewertet mit 5 Sternen

Die Zukunftsvorstellung von Suzanne Young kam mir an manchen Stellen unheimlich bekannt vor: Eine Welt in der die Symptome bekämpft werden aber nach dem Auslöser nicht richtig gesucht wird! So etwas ist schon in der heutigen Welt an einigen Stellen zu finden, wodurch es mir leicht fiel die Idee der Autorin nachzuvollziehen. Von Beginn an konnte ich als Leser eine Art unterschwellige Bedrohung spüren und mich nicht richtig beruhigt und friedlich zurücklehnen. Genau wie die Protagonistin Sloane hatte ich ständig das Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren könnte wogegen ich nichts unternehmen könnte. Ich war beeindruckt wie gut die Protagonistin trotzdem ihr Leben gemeistert hat, und vor allem was Sloane sich mit ihrem Freund James und dem besten Kumpel Miller ausgedacht hat, um nicht negativ aufzufallen und keine "schlechten" Gefühle zu zeigen. Ich selber könnte es mir niemals vorstellen, dass ich nicht weinen oder schlechte Laune haben darf. Aufgrund der Selbstmord-Epidemie unter den Jugendlichen konnte man sich noch nicht mal zu Hause wohl fühlen, denn auch dort stand man ständig unter Beobachtung. Schließlich wollte kein Elternteil sein Kind verlieren! Ehr würden sie es in das "Programm" geben um dort alle negativen Erinnerungen löschen zu lassen.
Hinter Du.wirst.vergessen. versteckt sich keine rosarote, flauschige Liebesgeschichte denn wer kann unbelastet turteln, wenn jeder Zeit die Gefahr besteht, dass man in das "Programm" eingewiesen wird!
Die Geschichte von Sloane und ihrem Freund steckt voller Liebe und Hoffnung aber auch Misstrauen und Angst!
Das "Programm" an sich hat Suzanne Young zwar sehr simpel gehalten, jedoch war es dadurch umso realistischer und ich als Leser wusste sofort wie der Hase läuft. Die Längen, die während der Beschreibung der "Therapie" entstanden, habe ich als kaum störend empfunden, denn während eines Krankenhausaufenthalts passiert nun einmal nichts besonders spannendes. So war es für mich einfach nur natürlich, dass der Alltag im "Programm" oft recht eintönend war.
Ich bin wirklich sehr beeindruckt über die beklemmende Stimmung die Suzanne Young über das ganze Buch hinweg aufrecht erhalten konnte. Es ist niemals greifbar gewesen, aber doch konnte man die Bedrohung jeder Zeit spüren. Selbst das Ende des Buches hat mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen!
Was mich abschließend jedoch am meisten beschäftigt hat, ist die Frage ob es nach Du.wirst.vergessen. weiter geht! Für mich war das Ende durchaus zufriedenstellend und ich hatte nicht das Gefühl, irgendetwas zu vermissen. Jedoch hoffe ich das es weitergeht! Denn ich will mehr von Sloane und ihren Freunden! Ich möchte sie noch nicht aufgeben und an das "Programm" verlieren! Vielleicht wird meine Bitte ja erhört...