Rezension

Dystopie

The Mothers – Sie müssen perfekt sein oder der Staat nimmt ihnen ihr Kind -

The Mothers – Sie müssen perfekt sein oder der Staat nimmt ihnen ihr Kind
von Polly Ho-Yen

Bewertet mit 5 Sternen

In nicht allzu ferner Zukunft werden kaum noch Kinder auf natürliche Art gezeugt. Die Unfruchtbarkeitsquote liegt bei 99,98 Prozent. Deswegen sollen sich alle Frauen einem strapaziösen Verfahren unterziehen, um schwanger zu werden. Wer sich nicht dazu bereit erklärt, wird diskriminiert. Ist dann ein Kind da, kann es jederzeit „bei Nichterfüllung elterlicher Normwerte“ von einer Kommission weggenommen, einer gemeinschaftlichen staatlichen Erziehung zugeführt werden. Wie grausam, wie unmenschlich. Alle stehen unter permanentem Druck, ständiger Überforderung, immerwährendem schlechten Gewissen. Dahinter steckt ein perfides System.

Polly Ho-Yen gelingt es die Gefühle ihrer Protagonistin anschaulich wiederzugeben, die Erinnerungen, die Erlebnisse in der Jetzt-Zeit. Man fühlt mit ihr, versteht sie gut. Der Druck, die ständigen Kontrollen zermürben. Was ist eine Mutter imstande für ihr Kind zu tun?

Spannend und mitnehmend geschrieben, sehr beeindruckend. Absolut lesenswert.