Rezension

Dystopie Apokalypse Jugendbuch Meisterleistung

Bloom - Kenneth Oppel

Bloom
von Kenneth Oppel

Bewertet mit 5 Sternen

„Bloom: Die Apokalypse beginnt in deinem Garten“ von Kenneth Oppel 

 

 

 

Meinung 

 

Die Natur und ihre Artenvielfalt inklusive Pflanzen war schon in jungen Jahren etwas besonderes für mich. Ich verstand als Kind und auch heute nicht, warum wir Menschen so schändlich mit ihr umgehen. Als seien Tiere nichts Wert. Als seien Pflanzen bloß lästiges Grünzeug. Tja, ich vertrat schon früh die Meinung, dass sich die Natur irgendwann rächen und alles zurückerobern würde. Seit „Bloom“ weiß ich, dass ich recht habe! 

 

Wie beschreibe ich „Bloom“ am besten? Es war für mich ein mega genial abgefahren fulminanter phänomenaler Page Turner, den ich wirklich nie, keine einzige Sekunde, hergeben wollte. Der Sog war zu stark und ich inhalierte die Seiten wie meine persönliche Droge. Selten erlebe ich Werke die mich in Grund und Boden erstarren und sprachlos machen, dass ich meine Begeisterung sogar zügeln muss, um nicht versehentlich etwas aus dem Inhalt zu erzählen. 

 

Schon der Anfang von „Bloom“ war schockierend und bahnbrechend. Ein knapper Prolog der so explosiv und geballt in seinen Informationen ist, dass ich nur noch dachte „oh holly shit, was wird mich hier erwarten?“ 

Ich mag Prologe sehr wenn sie klar, deutlich, verständlich und nicht verwirrend sind. Wenn sie auch nicht so viel vorwegnehmen, dass der Prolog schon das ganze Buch erzählt. Eben wenn sie meisterlich gemacht worden sind, und dem war hier so. 

 

Als begeisterter Kanada Fan war ich haushoch begeistert über das Setting. Eine Insel mitten irgendwo in Kanada. Der Autor erschuf mit seinem Schreibstil nicht bloß Bilder in meinem Kopf, er erschuf direkt das komplette Blockbuster Kino als Film, dem ich mittendrin beiwohnte und nicht bloß am Rande. Wirklich, diese Story zieht den Leser mitten rein ins Geschehen, eine grandiose Bildgewalt wie ich sie mir stets wünsche, und bekam! 

 

Kenneth Oppel erzählt seine Geschichte um Seth, Petra und Anaya in der personellen Perspektive, was mich die Story durch deren Augen erleben ließ und so perfekt passte, wie der Deckel auf dem Topf, den jeder sucht aber nicht alle finden. Ich konnte von Anfang an in der Story abtauchen und mich bedenkenlos fallen lassen. Kenneth Oppel wusste was er tat und es war so neu, actionreich, hoch spannend, eine Mischung aus Dystopie und Jugendbuch, nur wirkte es reifer und „Erwachsener“! 

 

Das Leben der Jugendlichen könnte unterschiedlicher und doch gleicher nicht sein. Jeder kämpft mit seinen eigenen Problemen, jeder hat anderes das ihn beschäftigt und doch gibt es eins das alle verbindet: die Allergien. Tja, ich selbst leide seit meinem 16. Lebensjahr an starken Allergien, angefangen im Januar, ziehen sie sich bis Ende Oktober durch. Ich konnte also nicht nur nachvollziehen wie sich die Kinder fühlten, ich verstand, und zwar so sehr, dass es mich erschaudern ließ. 

 

Irgendwann werden solche Belanglosigkeiten wie Allergien irrelevant, denn man lernt mit ihnen zu leben und sieht sie als gegeben an. Es ist nichts dramatisches, wenngleich es viele gibt die sogar anaphylaktische Schocks auslösen, sind sie zwar lästig, zumeist aber harmlos. Welche Ausmaße sie annehmen können präsentiert uns Kenneth Oppel auf gnadenvoll ehrliche Weise. Doch darin liegt gewiss nicht der Fokus der Geschichte, denn es kommt ja immerhin noch das schwarze Gras. 

 

Es ist zäh, robust, äußerst widerstandsfähig wenn es um seine Vernichtung geht und es breitet sich rasend schnell aus. Der Kampf hatte also begonnen, doch gegen was? War es bloß das schwarze Gras? Wer brachte es über die Welt? Mit welchem Ziel? Und was würde noch passieren? Ein Wettlauf gegen die Zeit und vor allem gegen das Unbekannte entbrannte. 

 

Kenneth Oppels Idee beschreibt ein realistisches Szenario, dass mich an einige vergangene erinnerte, denn bereits zuvor erlebte die Menschheit solche „Katastrophen“, egal wodurch ausgelöst. Ob durch einen Virus wie aktuell, oder ein Bakterium, es dürfte jedem von uns bekannt und nicht fremd sein. Deshalb ist Bloom auch so hoch aktuell, sowohl vom wissenschaftlichen als auch von seiner Thematik selbst. 

 

Kenneth Oppel versetzte mich während dem Leser mehr als einmal in Panik, es kribbelte mich, Gänsehaut überzog meinen Körper und ich fühlte eine Beklemmung, wie man sie nur bei solchen Szenarien erlebt. Bloom ist schockierend, erschreckend, grausam, brutal ehrlich und bringt eine Wagenladung Emotionen und Gefühle mit. Ständig schwirrte mein Kopf mit den Worten „Killerpflanzen, Monster, Samen und unberechenbares Grünzeug“! 

 

Der Feind in diesem Buch ist nicht unsichtbar, er hat ein Gesicht, und es sind diesmal nicht die Menschen. Es sind Pflanzen! Was für eine abgefahren krasse schei.....! Meine Lobeshymne könnte ewig so weiter gehen denn ich feiere dieses Buch. Ich feiere alles hieran. Die Handlung und Entwicklung der Figuren, das Szenario, alles. Seth, Petra und Anaya sind außergewöhnliche Jugendliche, die eines beweisen: egal ob du hübsch, groß oder klein, besonders schlau oder der beste in irgendwas bist, jeder kann zu einem Helden werden. Und nichts anderes sind die drei: Helden! 

 

Kenneth Oppel verwirrte mich mehr als einmal, führte mich durch überraschende und überragende Wendungen, und zeigte mir das hinter jeder Ecke wer weiß was lauern kann. So grandios wie hier war ich noch nie hinters Licht geführt worden. Hochspannung und Nervenkitzel geben sich die Hand und bilden ein bühnenreifes Meisterwerk das Hollywood sich unbedingt sichern sollte. 

 

 

Fazit

 

Bei dem Wort „Apokalypse“ denken wir alle gleich an „Himmel und Hölle“ sind zusammengebrochen. Oder anderes. Doch nun wird man das Wort „Apokalypse“ mit einem neuen Wort definieren, nämlich „Bloom“! Die Natur holt sich stets zurück was ihr gehört und zwar auf gnadenlose, unbarmherzige Art und Weise. The walking Dead Zombies sind Out, Blomms Killerpflanzen sind die neuen Stars am Himmel. 

 

Bloom ist grausam, beängstigend, beunruhigend, aber auch actionreich, Bildgewaltig, Emotional eine Atombombe und es macht so irre viel Spaß. Nein ich bin nicht verrückt! 

 

Bloom ist eine Gesamtbild Meisterleistung, unbedingte Empfehlung zu lesen! 

 

 

Bewertung 5/5