Rezension

Dystopie mit unverbrauchtem Thema

Starters - Lissa Price

Starters
von Lissa Price

Bewertet mit 4 Sternen

Der Roman „Starters“ von Lissa Price ist bei ivi, einem Imprint des Piper Verlags erschienen. Ivi veröffentlicht Bücher für jüngere Leser. Jedoch ist diese spannend erzählte Fantasy auch für Erwachsene gleichermaßen interessant. Gleich zu Beginn der Dystopie lernt der Leser Callie Woodland kennen. Nach einem Krieg, bei dem auch Sporen eingesetzt wurden, haben nur junge Menschen, die sogenannten Starters und alte Menschen, die Enders genannt werden, überlebt und zwar nur deshalb, weil sie noch rechtzeitig gegen eine vernichtende Krankheit, die von den Sporen ausgelöst wird, geimpft werden konnten. Seitdem kümmert sich die 16-jährige Callie um ihren siebenjährigen, kranken Bruder Tyler, da keine weiteren Verwandten der beiden überlebt haben. Sie besitzen auch kein Geld und haben keinen festen Wohnsitz mehr. Auf der Straße herrscht Mord und Totschlag durch sogenannte Renegaten und die Regierung steckt Waisen in sogenannte Institute und lässt sie für sich arbeiten ohne Bezahlung. Callie erfährt von einem Unternehmen, das eine Body Bank betreibt. D.h. durch eine neuartige Technologie werden die Enders in die Lage versetzt unter dem Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sich des Körpers eines Starters für eine gewisse Mietdauer zu bedienen. Callie schließt einen Vertrag mit dem Unternehmen. Doch während eines Mietverhältnisses geht etwas schief und sie findet sich im Haus ihrer Mieterin wieder, die in Gedanken mit ihr in Verbindung tritt und ungeheuerliches von ihr fordert.

„Starters“  kommt gar nicht so nüchtern und kühl daher, wie man aus dem Cover schließen könnte. Da die Geschichte als Ich-Erzählung aus der Sicht von Callie gestaltet ist, kann der Leser auch an den Gedanken von Callie teilhaben. Er nimmt durch ihre Augen die Umgebung war und erlebt so auch bewusster die Einschnitte die Callie durch die Vermietung ihres Körpers erfährt. Nachdem sie über Geld verfügt, merkt sie schnell welche Stellung sie damit einnehmen kann. Und darum geht es auch den Enders, die sich neben dem Materiellen nun eine zweite Jugend kaufen möchten. Manche Charaktere bleiben für mich nicht richtig greifbar. Das kommt vielleicht dadurch, dass sie in einigen Fällen durch das Mieten eines Körpers ein anderes, eher künstliches Leben führen. So nach und nach erfährt der Leser auch mehr über Familiengeschichte der Protagonistin. Der Schluss kommt dann sehr schnell und ist nur möglich, weil auch zwiespältige Personen sich zur Kooperation entschließen. Insgesamt liest sich der Roman flüssig und leicht. Die Geschichte ist durchgehend spannend und wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf. Das Ende gibt schon einen Ausblick darauf, was den Leser im zweiten Band erwartet. Dieses Buch empfehle ich allen Lesern des Fantasygenres.