Rezension

Dystopisch!

Partials 01. Aufbruch - Dan Wells

Partials - Aufbruch
von Dan Wells

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine Dystopie einer Art, wie ich sie liebe.
Kira macht sich auf den Weg Partials zu untersuchen um ein Mittel gegen das Virus RM zu finden. Was das alles mit sich bringt und welche Entdeckungen sie mit ihren Freunden macht, würde den Rahmen sprengen und spoilern. :D Die Idee an sich und diese verzweifelte Ausgangssituation haben schon von Anfang an mein Interesse geweckt. Das geniale und auch grausame ist allerdings, dass nicht nur dieses Virus, sondern auch die "Regierung" dieser Insel so eine Art der Kontrolle ausübt, die schon arg an Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit grenzt. Das hat mich sehr fasziniert.
Die Reise, die Kira mit ihren Freunden antritt ist unheimlich gefährlich und auch unheimlich präzise beschrieben. Manchmal schon etwas zu sehr. Fast jeder einzelne Gedanke, wie vorgegangen werden soll, wie sie über den Fluss kommen, durch das Lager, durch die Stadt, Fallen, Waffen, Geräte. Alles wurde sehr oft durchgekaut und war mir dann doch irgendwie etwas zu viel. Zu Beginn ist es sehr stark. Es passiert nicht wirklich viel und alles wird bis auf den kleinsten Schritt für den Leser mitdiskutiert, der sich das ja doch manchmal nur schwer vorstellen kann.
Positiv anzumerken sind die vielen Wendungen und Aha-Momente, die die Spannung, die Lust und das Interesse am Buch sehr gut aufrechterhalten. Als ich dachte: "naja kann mir schon denken, was das für Folgen hat" kam es doch ganz anders und das Blatt wendete sich. Ebenfalls toll fand ich die Forschung und die Bio-/Virologie. Mich faszinieren Viren und was im Körper so alles passiert. Wie es sich entwickelt, was so ein kleiner Partikel alles ausrichten kann. Manchmal war es etwas kompliziert geschrieben, allerdings oft wiederholt und auch für Laien trotzdem irgendwie verständlich.
Die Nebenpersonen, die Kira begleiten, sind etwas schwammig. Selbst die Namen verraten mir nicht mal das Geschlecht. Ich dachte immer Xochi ist ein Mann und Jaydon eine Frau. :D Dabei ist es genau andersrum. Kira allerdings sticht durch ihren Mut, Wissen, durch ihre Ideen und Selbstaufopferungsgabe sehr heraus. Ich möchte nicht mit ihr tauschen, aber ich bewundere sie und ihre Tapferkeit. 
Fazit                                                                                                                                                               
Aufbruch ist ein Buch, bei dem der Autor aus einer typischen, dystopischen Anfangssituation etwas fesselndes und aufregendes gebastelt hat. Viele Überraschungs- und Wendepunkte begleiten den Leser durch eine faszinierende Welt. 4,5/5 Punkte.