Rezension

Dystopischer Beginn über eine Welt mit einem Zweitleben

Immerwelt - Der Anfang - Gena Showalter

Immerwelt - Der Anfang
von Gena Showalter

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wenn wir mal sterben, dann ist nicht einfach Schluss, dann kommen wir in unser Zweitleben und das ist dann erstmal das interessante.

So oder so ähnlich könnte wohl der Werbeslogan für Troika oder Myriad klingen. Dies sind die Reiche, für die man sich in seinem Erstleben verpflichtet. Wenn man das nicht macht, denn endet man in viele Enden und wie es da so zugeht, weiß keiner so richtig, aber es soll wirklich schrecklich sein.

Das klingt echt interessant, aber irgendwie auch sehr unangenehm, oder was meint ihr? Ich wüsste nicht, wie ich mich entscheiden soll, wenn dann meine Entscheidung mein ganzes Zweitleben bestimmt, was mehrere hundert Jahre gehen kann. Und deshalb versuchen Myriad und Troika die Menschen zu werben, die eine Seite steht für Licht, die andere für Dunkelheit und irgendwie haben die beiden Reiche wohl noch nicht so richtig gelernt, dass es keine Dunkelheit ohne Licht geben kann, oder?

Achso ja, ich versuche euch hier gerade ein Buch vorzustellen, was ich echt cool finde. Nicht nur die Idee, sondern auch die Charaktere und vor allem die sehr lockere Ausdrucksweise, die die Autorin hier genutzt hat.
„Immerwelt- der Anfang“ von Gena Showalter ist das erste Buch, was ich von ihr gelesen habe. Dabei habe ich schon eine ganze Weile die Bücher zu der Alice im Zombieland Reihe hier rumstehen. (Warum habe ich die noch nicht gelesen?) Ich habe das Buch bei Lovelybooks gewonnen für eine Leserunde und war echt begeistert, als ich angefangen habe zu lesen. Wir begleiten Tenley auf ihrem Weg. Sie hat sich nicht entschieden, wo die denn mal hinmöchte, aber ihre Eltern wissen ganz genau, wo ihr Kind mal hinsoll. Und um das zu bekommen, haben sie sie in eine Anstalt für Schwererziehbare gesteckt. Dort befinden wir uns am Anfang auch und die Methoden dort sind schrecklich. Viele entscheiden sich einfach, damit sie die Qualen nicht weiter ertragen müssen für eine Seite. Tenley versucht aber alles zu ertragen, damit sie sich durch einen freien Willen entscheiden kann, schließlich wird sie im jeweiligen Reich eine sehr lange Zeit verbringen. Und nur damit ihre Eltern in Luxus leben können, will sie sich nicht für die eine Seite entscheiden, die ihre Eltern für sie ausgesucht haben. Doch wird sie noch mehr unter Druck gesetzt, denn es gibt TAs und MAs. Das sind Agenten der jeweiligen Reiche, die versuchen die Menschen für sich zu werben, denn irgendwie ist die Erde scheinbar ihr Ort für die „Ernte“ neuer Seelen in ihrem Reich. Und Tenley hat da eben auch zwei von, die sie auf teilweise sehr erdrückende Art und Weise von ihrem Reich überzeugen wollen. Doch Ten bleibt sich ihrer Sache sehr treu und versucht mit allen Mitteln der Entscheidung aus dem Weg zu gehen. Das ihr Leben deshalb aber immer schwerer wird und der Druck immer größer wird, dass könnt ihr euch vielleicht vorstellen.

Dieser Teil heißt so schön „Der Anfang“ und das ist er auch. Wir werden in die Geschichte hineingeführt, erfahren im Verlauf immer mehr über die Reihe, ihre Rolle und was sie für Geheimnisse haben. Aber wir erfahren auch viel mehr über Tenley und wir sehen sie wachsen. Tenley ist für mich ein sehr liebenswürdiger und verständlicher Charakter. Ich mag sie. Sie ist zu anderen liebevoll und für ihre Freunde steht sie ein. Sie kann sich auch aufopfern, aber eigentlich möchte sie niemandem mehr trauen, schließlich kann man nur sich selbst helfen. Ich finde das diese Zerrissenheit und ihre Entscheidungen deutlich rübergebracht werden und man auch versteht, warum was passiert ist. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es weitergeht, schließlich gab es im ersten Teil sehr viel Zündstoff der schon den Weg in den zweiten Teil gelegt hat, aber da müssen wir noch etwas warten.