Rezension

E-Mails, Tagebucheinträge, Chats, To-Do-Listen, Anrufbeantworternachrichten und mehr

Der will doch nur spielen - Meg Cabot

Der will doch nur spielen
von Meg Cabot

Bewertet mit 4 Sternen

Personalreferentin Kate schlägt sich mit den Tücken des Berufslebens herum, findet aber nach Irrungen und Wirrungen ihr persönliches Glück

Kate MacKenzie, eine Personalreferentin beim New York Journal mit den idealistischen Vorstellungen einer Sozialarbeiterin, findet sich in einer prekären Situation wieder. Ihre Chefin Amy Jenkins, die SBT (schreckliche Büro Tyrannin), überlässt es ihr, die Dessertspezialistin Ida Lopez zu feuern, weil diese sich geweigert hat, dem Firmenanwalt Stuart Hertzog Nachtisch zu servieren, der zudem Amys Verlobter ist. Ida verklagt die Firma wegen unrechtmäßiger Kündigung, und es ist ausgerechnet Stuarts Bruder Mitch, der den Fall für das New York Journal übernimmt. Mitch fasziniert Kate und stellt sich als Gegenteil seines älteren Bruders Stuart heraus.

 

Die ganze Geschichte wird durch E-Mails, Chats, Tagebucheinträge, To-Do-Listen, Briefe, Anrufbeantworternachrichten und Notizen erzählt, die auf Rechnungen oder Speisekarten notiert werden. Das mag ungewöhnlich sein, funktioniert aber hervorragend. Ich habe das Buch in wenigen Stunden gelesen und wurde von der locker-flockigen Chick-Lit-Geschichte sehr gut unterhalten. Meg Cabot schuf liebens- und hassenswerte Charaktere, die alle ihre Seite der Ereignisse schildern und ganz nebenbei wichtige Themen wie Firmenpolitik, Wohnungsnot in New York, Homophobie und Antisemitismus ansprechen.

 

Ich habe die Geschichte bereits ein paar Jahren nach ihrem Erscheinen 2004 auf Englisch gelesen, doch auch diese zweite Begegnung mit Kate und ihren Freunden und Feinden war vergnüglich. Der englische Titel „Boy Meets Girl“ passt deutlich besser, während deutsche Titel „Der will doch nur spielen“ (wer und warum?!) sowie das zugeben süße Cover mit der französischen Bulldogge keinerlei Bezug zur Geschichte haben. Man merkt dem Buch ein wenig das Alter an, da Smartphones keine Rolle spielen und TV-Serien wie „Charmed“ oder „Farscape“ thematisiert werden. Vermutlich für ein wenig Aktualisierung wurde Kates Chatname von Katydid zu Katyperry geändert, was keinen Mehrwert bringt. Es hätte mehr Sinn gemacht, den Chatnamen von Kates Freundin Jen zu ändern, der Sleaterkinneyfan lautet, da die aus drei Frauen bestehende Indie-Rock-Band Sleater-Kinney 2006 ihre Auflösung bekannt gab und vermutlich nur wenigen Lesern geläufig sein dürfte.

 

Außerdem gehen durch die Übersetzung Nuancen von Meg Cabots Humor und Sozialkritik verloren. Im aufgezeichneten Gespräch zwischen Kate und Ida sagt Ida beispielsweise:

 

"Der, den ich habe gesehen letztes Jahr auf der Weihnachtsfeier mit dir. Er hat ausgesehen wie eine Mann, der mag, wenn eine Frau hat ein bisschen was auf die Rippen." (S. 37)

 

Hier die Entsprechung auf Englisch:

 

"That one I saw with you in the lobby after last year's Christmas party. Sorry, holiday party. He seemed like a man who appreciates a woman with a little meat on their bones." (S. 27)

 

Die Korrektur von Weihnachtsfeier zu Feiertagsparty ist typisch amerikanisch, damit jede Konfession eingeschlossen ist. Spitzen wie diese machen Meg Cabots Humor aus - und genau das streicht die deutsche Übersetzung. Zudem wird Idas Sprache in der deutschen Übersetzung von holprig zu schlecht.

 

Damals hatte ich dem englischen Original hervorragende 5/5 gegeben, aber wegen des unpassenden deutschen Titels und Covers sowie der nicht immer geglückten Übersetzung (bestes Beispiel: "Kapiert die nicht, dass sie uns immer mehr den Saft aussaugt, bis wir nur noch leere, vertrocknete Hüllen sind, formerly known als Personalreferenten?“ (S. 137)) rutscht  „Der will doch nur spielen“ auf sehr gute 4/5 Sterne. Ich empfehle den Roman jedem Leser, der gerne fluffig-leichte Liebesgeschichten liest, die auf ungewöhnliche Art erzählt werden.

Kate MacKenzie, eine Personalreferentin beim New York Journal mit den idealistischen Vorstellungen einer Sozialarbeiterin, findet sich in einer prekären Situation wieder. Ihre Chefin Amy Jenkins, die SBT (schreckliche Büro Tyrannin), überlässt es ihr, die Dessertspezialistin Ida Lopez zu feuern, weil diese sich geweigert hat, dem Firmenanwalt Stuart Hertzog Nachtisch zu servieren, der zudem Amys Verlobter ist. Ida verklagt die Firma wegen unrechtmäßiger Kündigung, und es ist ausgerechnet Stuarts Bruder Mitch, der den Fall für das New York Journal übernimmt. Mitch fasziniert Kate und stellt sich als Gegenteil seines älteren Bruders Stuart heraus.

 

Die ganze Geschichte wird durch E-Mails, Chats, Tagebucheinträge, To-Do-Listen, Briefe, Anrufbeantworternachrichten und Notizen erzählt, die auf Rechnungen oder Speisekarten notiert werden. Das mag ungewöhnlich sein, funktioniert aber hervorragend. Ich habe das Buch in wenigen Stunden gelesen und wurde von der locker-flockigen Chick-Lit-Geschichte sehr gut unterhalten. Meg Cabot schuf liebens- und hassenswerte Charaktere, die alle ihre Seite der Ereignisse schildern und ganz nebenbei wichtige Themen wie Firmenpolitik, Wohnungsnot in New York, Homophobie und Antisemitismus ansprechen.

 

Ich habe die Geschichte bereits ein paar Jahren nach ihrem Erscheinen 2004 auf Englisch gelesen, doch auch diese zweite Begegnung mit Kate und ihren Freunden und Feinden war vergnüglich. Der englische Titel „Boy Meets Girl“ passt deutlich besser, während deutsche Titel „Der will doch nur spielen“ (wer und warum?!) sowie das zugeben süße Cover mit der französischen Bulldogge keinerlei Bezug zur Geschichte haben. Man merkt dem Buch ein wenig das Alter an, da Smartphones keine Rolle spielen und TV-Serien wie „Charmed“ oder „Farscape“ thematisiert werden. Vermutlich für ein wenig Aktualisierung wurde Kates Chatname von Katydid zu Katyperry geändert, was keinen Mehrwert bringt. Es hätte mehr Sinn gemacht, den Chatnamen von Kates Freundin Jen zu ändern, der Sleaterkinneyfan lautet, da die aus drei Frauen bestehende Indie-Rock-Band Sleater-Kinney 2006 ihre Auflösung bekannt gab und vermutlich nur wenigen Lesern geläufig sein dürfte.

 

Außerdem gehen durch die Übersetzung Nuancen von Meg Cabots Humor und Sozialkritik verloren. Im aufgezeichneten Gespräch zwischen Kate und Ida sagt Ida beispielsweise:

 

"Der, den ich habe gesehen letztes Jahr auf der Weihnachtsfeier mit dir. Er hat ausgesehen wie eine Mann, der mag, wenn eine Frau hat ein bisschen was auf die Rippen." (S. 37)

 

Hier die Entsprechung auf Englisch:

 

"That one I saw with you in the lobby after last year's Christmas party. Sorry, holiday party. He seemed like a man who appreciates a woman with a little meat on their bones." (S. 27)

 

Die Korrektur von Weihnachtsfeier zu Feiertagsparty ist typisch amerikanisch, damit jede Konfession eingeschlossen ist. Spitzen wie diese machen Meg Cabots Humor aus - und genau das streicht die deutsche Übersetzung. Zudem wird Idas Sprache in der deutschen Übersetzung von holprig zu schlecht.

 

Damals hatte ich dem englischen Original hervorragende 5/5 gegeben, aber wegen des unpassenden deutschen Titels und Covers sowie der nicht immer geglückten Übersetzung (bestes Beispiel: "Kapiert die nicht, dass sie uns immer mehr den Saft aussaugt, bis wir nur noch leere, vertrocknete Hüllen sind, formerly known als Personalreferenten?“ (S. 137)) rutscht  „Der will doch nur spielen“ auf sehr gute 4/5 Sterne. Ich empfehle den Roman jedem Leser, der gerne fluffig-leichte Liebesgeschichten liest, die auf ungewöhnliche Art erzählt werden.