Rezension

Ebenso spannend wie der erste Gereon Rath Fall

Der stumme Tod - Volker Kutscher

Der stumme Tod
von Volker Kutscher

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem mich die Serie Babylon Berlin bereits in ihren Bann gezogen hatte, begann ich mit dem Lesen des ersten Romans und wer einmal angefangen hat... ihr wisst ja, wie das mit der Büchersucht ist...

In Gereon Raths zweitem Fall geht es ganz banal gesagt um tote Schauspielerinnen. Der Tonfilm ist auf dem Vormarsch und plötzlich wird eine Schauspielerin durch einen Unfall am Filmset getöt. Unfall ? Oder steckt da vielleicht doch noch mehr dahinter.. Und gibt es einen Zusammenhang mit dem Verschwinden einer weiteren Schauspielkollegin ?

Das Thema hat mir sehr gut gefallen und es passte für mich absolut authentisch in die damalige Zeit, in der Volker Kutschers Romane spielen. Wieder sind die alt bekannten Kollegen aus dem ersten Teil dabei (die noch überlebt haben). Gereon Rath verhält sich wieder so, wie man es von ihm nicht anders kennt, ermittelt auf eigene Faust und lässt sich nicht in die Karten schauen. Sein Freund und Helfer von der Zeitung ist natürlich auch wieder mit dabei und auch die heiß geliebte Charlotte Ritter spielt eine große Rolle. Daneben werden noch ein zwei neue Charaktere involviert.

Neben der Aufklärung des vermeindlichen "Unfalls" am Filmset läuft natürlich der Wettlauf gegen die Zeit, da weitere Schauspielerinnen verschwinden und die Ermittlungen in verschiedenste Richtungen laufen. Es bleibt also permanent spannend und als Leser wird man zunehmend verwirrt, weil ständig neue Theorien und Beweise ans Licht kommen, die alle erstmal Sinn ergeben und so läuft man mal in die eine und dann doch wieder in die andere Richtung. Kriminaltechnisch sehr schön gemacht. Außer den offiziellen Ermittlungen hat Kommissar Rath natürlich auch mal wieder ein zwei private Angelegenheiten, um die er sich neben der Arbeit kümmert, wovon seine Kollegen nicht unbedingt etwas mitbekommen sollen. So wechseln die Schauplätze des öfteren hin und her und auch die Handlung bleibt spannend, weil es immer irgendwo ein Stückchen weiter geht.

Neu ist der Perspektivenwechsel, der zunächst etwas verwirrend ist, weil man erstmal nicht weiß, aus welcher Sicht überhaupt erzählt wird, wer die Person ist, an welchem Ort und zu welcher Zeit man sich befindet. Das wird für den Leser auch erst relativ spät ersichtlich, deshalb habe ich die Kapitel dazu zwar gelesen, aber irgendwann abgeschaltet, weil ich es noch nicht verstanden habe. Am Ende macht es aber alles einen Sinn :-)

Mein Fazit für den zweiten Teil lautet deshalb, auf jeden Fall lesen! Mir persönlich hat er besser gefallen als der erste, aber wahrscheinlich auch weil ich die meisten Personen mittlerweile kannte und sich nur das Umfeld etwas verändert hat.