Rezension

Eberhofer, die zweite

Dampfnudelblues - Rita Falk

Dampfnudelblues
von Rita Falk

Zum Inhalt:
Der unbeliebte Rektor einer Schule stirbt, nachdem sein Haus mit einem riesigen Schriftzug verunziert wurde. Franz Eberhofer vermutet Mord und macht sich wieder einmal gegen den Widerstand seiner Vorgesetzten auf, diesen aufzuklären.

Cover und Titel:
Einige typisch bayrische Utensilien kombiniert mit einem Hackebeil. Hier zeigt sich nicht nur "Heimatkrimi", sondern auch die Verbundenheit mit dem ersten Teil "Winterkartoffelknödel".

Mein Eindruck:
Wer den ersten Fall Franz Eberhofers und seine Darsteller mochte, wird auch "Dampfnudelblues" lieben. Dazu trägt der schrullige Kosmos bei, den Rita Falk für ihren Ich-Erzähler aufgebaut hat: Ein Vater, der sich einen Joint dreht, während er die Beatles in Endlosschleife schmettern lässt, eine taube Oma, die hervorragend kocht und sich auf der Schnäppchensuche überschlägt, ein Bruder, der von einer Rumänin zu einer Thailänderin geschwenkt ist und Nachwuchs namens "Uschi" produziert hat. Ein Wiedersehen gibt es mit den Bekannten aus dem Dorf, aber auch einige neue Figuren mit Potenzial werden eingeführt: z.B. der afrikanische Fußballspieler und Kollegen aus Landshut, liebenswert und lebensecht. Leider wird durch den großen Kreis alter Bekannter schnell deutlich, in welche Richtung sich der Leser bei der Tätersuche begeben muss. Es bleibt einfach nicht genug Platz für Verdächtige übrig. Dieses Manko ist jedoch fast verzeihlich, zieht dieses Buch doch eher seine Güte aus der Betrachtung des dörflichen Kosmos, in dem Fremdes und Anderes erst einmal misstrauisch beäugt werden, bevor man sich darauf einlässt und wo jeder jeden kennt, - was nicht nur Spaß macht, sondern ein Maß und Kontinuität und Sicherheit bietet.

Fazit:
Neuer Mord auf altem Terrain. Hausmannskost, die schmeckt.
4 Sterne

Kommentare

clair kommentierte am 23. Juli 2014 um 11:15

cool , ich freu ich drauf