Rezension

Echter Dan Brown eben & Ende zum Nachdenken

Origin
von Dan Brown

Bewertet mit 4.5 Sternen

Auf diese Buch habe ich mich das ganze Jahr schon gefreut. Ein weiter Dan Brown. Ein weiteres Mal eine Jagd gegen die Zeit mit Robert Langdom. Eine Welt voller Symbole, Codes und Verbrechen. Spannung ist garantiert, packende Unterhaltung und food for thought sowieso. Und wieder einmal wurde ich nicht enttäuscht.

Diesmal geht es allerdings um die Zukunft, nicht um die Vergangenheit. Obwohl viel Kunst (unter anderem Malerei, Musik und Skulpturen) vorkommen, steht im Mittelpunkt neben der Religion diesmal die Technik. Der fünfte Band mit Robert Langdom ist regelrecht ein Sci-Fi-Roman. Das Thema kreist um die beiden unterschiedlichen Gruppen - Wissenschaft und Religionen - die versuchen, die immer noch ungeklärten grossen Fragen des Lebens zu erklären: Woher kommen wir? Und wohin gehen wir? So verstrickt Dan Brown diesmal technischer Fortschritt, menschliche Weiterentwicklung, traditionsorientierter Glaube und eine unbekannte Variable in eine Geschichte voller Spannung, eine Jagd auf die grosse Antwort und ein Wettlauf um Leben und Tod.
Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass Fanatiker - egal ob gut oder böse - in ihrem unaufhaltsamen, blinden Streben gefährlich werden. Auch ein Krieger in einer guten Sache, kann auf dem Weg zum Ziel Mittel gebrauchen, die ich nicht mehr angemessen finde. Man sollte deshalb im Hinterkopf behalten, dass man nicht einfach schwarz weiss malen kann. Klar, Dan Brown hat Muster und das ist mittlerweile recht auffällig. Vielleicht schon sein Markenzeichen?. Immer geht es um Codes, versteckte Botschaften, einen Mord, Wissenschaft gegen Religion, Robert Langdom im Stress, meist begleitet von einer Frau, die Medien jagen sie, der Killer ist auf der Flucht, ein Regent befiehlt dem Handlanger-Killer, dass er in einer grösseren Sache dient.... blablabla. Alles nichts Neues mehr, könnte man meinen. Dennoch schafft es der Autor immer wieder, sehr zahlreiche und authenthische Figuren zu erschaffen, mit denen man mitfiebert, die man lieben oder hassen kann, für sie hoffen oder gegen sie wettern kann. Ein Dan Brown-Buch lässt kaum einen Leser kalt und regt auch noch nach der Lektüre Gedanken an.
Obwohl ich der Meinung bin, dass dieser nicht der stärkste Dan Brown war und besonders im Mittelteil einige Längen zu überwinden hatte, so war ich doch vom Ende überrascht. Im Besonderen die Details am Schluss waren überraschend wie auch erschreckend, wenn man es in die Wirklichkeit überträgt - und so weit ist die Realität nicht entfernt. Und auch wenn es ein leicht schwächerer Dan Brown war, ist es immer noch ein sehr zu empfehlendes Buch. Denn man merkt, wie viel Arbeit der Autor jedes Mal hinein steckt. Jahrelange Recherche, Reisen an die Orte, genaues Planen aller Einzelheiten, ein Netzwerk an Ereignissen, Persönlichkeiten und Codes... einfach seine ganz eigene Klasse.
Ein futuristischer Krimi, auf dessen Verfilmung ich sehr gespannt bin. Eine Jagd gegen die Zeit in Barcelona und Madrid, eine grosse Enthüllung über unseren Ursprung und ein Blick in die Zukunft.

4,5/ 5 Sterne