Rezension

Eher enttäuschend

Und keiner wird dich kennen - Katja Brandis

Und keiner wird dich kennen
von Katja Brandis

Bewertet mit 2.5 Sternen

Das Buch handelt von der 16-jährigen Maja, deren Mutter Lila vor einigen Jahren nach einer gescheiterten Beziehung von ihrem Exfreund gestalkt wurde. Nachdem dieser sie auch körperlich verletzt hat, kam er ins Gefängnis. Nun soll er wieder freikommen. Um sich und ihre Familie zu schützen, beschließt Lila im Zuge eines Opferschuztzprogramms  mit einer neuen Identität umzuziehen. Maja muss nun ihre Schule, ihre Freunde und am schlimmsten ihren Freund Lorenzo hinter sich lassen und darf auf keinen Fall Kontakt aufnehmen. Doch dann begeht sie einen großen Fehler… 

Das Buch wird vor allem aus der Sicht von Maja erzählt. Man bekommt jedoch auch Einblicke in Lorenzos Gedanken und die des Täters. Von allen Personen hat mir Maja, die Hauptperson, leider am wenigsten gefallen. Sie benimmt sich trotz ihres Alters und der Betonung darauf, dass sie ja vernünftig sei, sehr unreif und unüberlegt. Statt sich Gedanken über die Sicherheit ihrer Mutter und ihres kleinen Bruders zu machen, meckert sie rum, dass sie ihren Freund verlassen muss, den sie ja so sehr liebt. Die anderen Charaktere hingegen waren authentisch und größtenteils auch sympathisch. Am besten hat mir die spätere Freundin Majas gefallen, die nicht nur mutig ist, sondern auch das ein oder andere Geheimnis birgt.

Der Schreibstil war insgesamt angenehm zu lesen und eher einfach gehalten. Hin und wieder gab es sehr schöne Vergleiche, die das Leseerlebnis verbessert haben. Der Verlauf der Geschichte war ziemlich vorhersehbar.

Die Familie macht sich relativ am Anfang der Geschichte auf die Flucht, um nicht von dem ehemaligen Stalker wieder gefunden zu werden. Nach einigen Stationen landen sie schließlich in einem Ort in Bayern, wo sie versuchen ihr Leben weiterzuleben. Dies birgt seine Probleme und vor allem Maja vermisst ihren Freund so sehr, dass sie schließlich ihren großen Fehler begeht. Spannung kam für mich kaum auf, jeder Schritt war für mich vorhersehbar. Die Szenen, die man von dem Täter erzählt bekommt, waren schon eher interessant, denn dieser geht wirklich raffiniert vor.

Insgesamt war das Buch nicht allzu schlecht und  ich kann mir vorstellen, dass jüngere Leser  ihren Gefallen an diesem Buch finden