Rezension

Eher für jüngere Leserinnen zu empfehlen

Lizzy Carbon und die Wunder der Liebe - Band 2 - Mario Fesler

Lizzy Carbon und die Wunder der Liebe - Band 2
von Mario Fesler

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung:

Lizzy Carbon und die Wunder der Liebe wurde mir überraschend vom Verlag zugeschickt und hat durch die tolle Gestaltung sofort mein Interesse geweckt. Das Buch wurde zudem als humorvoll und voller Sarkasmus beschrieben und so hatte ich ziemlich hohe Erwartungen. Diese Erwartungen wurden anfangs jedoch direkt enttäuscht. Die ersten gut 100 Seiten des Buches zogen sich ziemlich und ich hatte lange das Gefühl, dass in der Geschichte kaum etwas passiert und sich die Geschichte fast vollständig auf Lizzys Liebesleben konzentriert.

 

Zudem wirkten Lizzy und ihre Freunde am Anfang leider sehr kindisch und oberflächlich. Besonders negativ ist mir hier Lizzys beste Freundin Kristine aufgefallen, die einfach nur von einer komplett übertriebenen Verliebtheit in die nächste fällt und sich dafür ständig komplett verändern will. Sie hatte kaum Ähnlichkeit mit einer echten Person, sondern wirkte eher wie eine Karikatur. Ich konnte auch nicht wirklich verstehen, weshalb sie und Lizzy befreundet sein sollten. 

 

Lizzy war mir dagegen von Anfang an ziemlich sympathisch. Sie ist schlagfertig und oft sarkastisch und so hat mir besonders ihre direkte Ehrlichkeit in ihren Tagebucheinträgen super gefallen. Zudem wirkte sie auch als hätte sie tatsächlich noch ein bisschen etwas Anderes im Kopf als Jungs, auch wenn der etwas zu perfekte Dominik einen nicht unbedeutenden Teil ihrer Gedanken einnimmt. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden war jedoch zugegebenermassen ziemlich süss. 

 

Die zweite Hälfte des Buches hat mir besser gefallen, nicht nur, weil mehr passiert, sondern auch weil sich das Buch etwas mehr auf die ernsteren Themen fokussiert. Eigentlich beinhaltet das Buch nämlich ziemlich viele wichtige Themen, welche auch auf eine der Zielgruppe gerechten Art behandelt werden. Die wichtigsten dieser Themen sind Scheidung, Homosexualität, Betrug und auch psychische Krankheit. 

 

Ich fand es gut, dass in der zweiten Hälfte des Buches mehr auf diese Themen eingegangen wurde, wobei jedoch für meinen Geschmack teilweise gerade etwas viel Drama auf einmal kam und dadurch ein paar Dinge leider nur oberflächlich angeschnitten wurden. Ich hätte es besonders gut gefunden, wenn etwas mehr auf das Thema psychische Krankheit eingegangen worden wäre. Doch ich fand es gut, dass gerade ein Thema wie Scheidung nicht schöngeredet wurde, sondern auf ziemlich realistische Art dargestellt wurde.

 

Schlussendlich möchte ich doch noch erwähnen, dass ich natürlich nicht zu der beabsichtigten Zielgruppe des Buches gehöre. Während ich ab und zu sehr gerne Kinder- und Jugendbücher für etwas jüngere LeserInnen lese und mir diese meistens trotzdem gut gefallen, habe ich mich hier oftmals etwas "zu alt" für dieses Buch gefühlt. Das Buch ist ganz klar eher für jüngere LeserInnen geeignet und weniger für Erwachsene. 

 

 

Fazit:

Ich würde das Buch jüngeren LeserInnen im Alter von etwa 12-13 Jahren empfehlen, welche eine süsse Liebesgeschichte mit Humor lesen möchten, die nebenbei auch ernstere Themen wie Scheidung behandelt. Auch als Leserin ausserhalb dieser Zielgruppe wusste ich zu schätzen, dass das Buch auch Themen wie Sexualität und psychische Krankheit anspricht, diese jedoch in eine humorvolle Geschichte verpackt. Für mich wirkte jedoch vieles etwas zu oberflächlich und die Geschichte konnte mich lange nicht packen.