Rezension

Eher langatmig

Die Gesichter
von Tom Rachman

Bewertet mit 2 Sternen

Als Sohn des gefeierten Males Bear Bavinsky wünscht sich Pinch schon als kleiner Junge, einmal in die Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Doch als er von diesem als unbegabt eingestuft wird und er ohne Hilfe klarkommen muss, ist sein Leben, ob er es will oder nicht, immer mit Bear verbunden... .
Nachdem mich Tom Rachmanns Werk ,,Aufstieg und Fall großer Mächte" begeistert hat, war ich auch neugierig auf dieses Buch. Leider konnte mich ,,Die Gesichter" nicht richtig überzeugen und hat mich zwischendurch sogar etwas gelangweilt.
Im Prinzip geht es in der Handlung um Pinch, für den der berühmte Vater eher ein Fluch als ein Segen ist. Schon als Kind bettelt er förmlich um dessen Anerkennung und Liebe, die er nie richtig bekommt und erhält später sogar das vernichtende Urteil, dass er kein richtiger Maler sei.
So sieht man gleich zu Beginn des Buches, dass eine Vater-Sohn-Beziehung kaum vorhanden ist, aber dennoch Pinch immer Kind des berühmten Malers bleibt, egal was er tut und wie sehr er sich dagegen wehrt.
Bear wird in der Geschichte irgendwie als klischeehafter Künstler dargestellt, der beim Malen alles andere um sich herum vergisst, seine Werke bei nicht gefallen verbrennt und andere auf Austellungen maßlos beleidigt. Am schlimmsten fand ich an ihm, dass er nicht mal zu merken scheint, wie er seine Kinder, seine Frauen, die schnell zu Exfrauen werden, verletzt und welche Spuren er besonders bei Pinch hinterlässt.
Vom Schreibstil her ist das Buch gut zu lesen, aber bleibt hinter dem zurück, was ich sonst von Tom Rachmann gewöhnt bin. Auch verläuft die Handlung zähflüssig und häufig habe ich die Geschichte aus der Hand gelegt, weil sie mich gelangweilt hat.
Insgesamt ist ,,Die Gesichter" ein langatmiger Roman für mich gewesen, den ich hier leider nicht weiterempfehlen kann.