Rezension

Eher langweilig

Wer das Schweigen bricht - Mechtild Borrmann

Wer das Schweigen bricht
von Mechtild Borrmann

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ich weiß, dass ich mit meiner Meinung zu diesem Krimi die große Ausnahme bin. Aber mich hat Wer das Schweigen bricht fast durchgängig gelangweilt. Normalerweise habe ich so ein Büchlein an einem Tag gelesen. Für dieses habe ich deutlich länger gebraucht.

Die Sprache war mir persönlich zu schlicht. Durchaus ansprechend, aber weder die Handlung unterstützend noch so eindrucksvoll, dass sie für sich allein hätte stehen können. Tatsächlich waren die Auflösungen der Kriminalfälle für mich auch kaum überraschend. Vielleicht habe ich zu viele schlechte Filme gesehen, aber eines der wichtigsten Rätsel habe ich bereits im dritten Kapitel entschlüsselt.

Es gab aber durchaus auch einen interessanten Handlungsstrang, der leider erst recht spät etabliert wird: Der Dorfermittler und seine Schäfchen. Genau wusste er, wie er mit den verschlossenen Dörflern umgehen muss. Seine Methoden sind gerade für einen Kriminalroman ungewöhnlich, aber erfrischend. Leider taucht er erst spät auf und hat keinen allzu großen Auftritt. Für mich waren seine Szenen aber wirklich stark und hier entfaltete auch die ungewöhnliche Erzählweise Borrmans ihre Wirkung. Bei so einem kleinen Büchlein erwarte ich dieses Gefühl jedoch eigentlich deutlich früher und durchgängiger.

Fazit: In weiten Teilen war der Roman für mich nur „noch so eine Nazi-Geschichte“. Für einen so kurzen Text nahm die Geschichte viel zu spät Fahrt auf und auch die Sprache konnte mich kaum entschädigen. Dennoch ist es jetzt kein Totalausfall. Wer grundsätzlich Interesse an ruhigeren Krimis mit Bezug zur NS-Zeit hat, wird den Roman vermutlich mehr genießen können.