Rezension

Eher mittelmäßiger Roman

Das Glück an Regentagen - Marissa Stapley

Das Glück an Regentagen
von Marissa Stapley

Bewertet mit 3 Sternen

Maes Heimat ist Alexandria Bay, ein kleiner Ort am St-Lorenz-Strom. An diesem Ort hat Mae als Kind ihre Eltern und später ihre erste große Liebe Gabe verloren. Gabe war eines Tages einfach verschwunden. Auch Mae wandte dem kleinen Ort den Rücken.

Nun, zehn Jahre später, kehrt sie nach einer schlimmen Trennung nach Alexandria Bay, in das Inn ihrer Großeltern, zurück. Dort trifft sie auch auf Gabe. Können die beiden die Vergangenheit hinter sich lassen und noch einmal neu beginnen?

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir mühelos. Man ist sofort mitten im Geschehen und lernt die Protagonisten kennen. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Sichten von Mae, ihrer Großeltern Lilly und George und Gabe erzählt. Dadurch ergibt sich ein umfassendes Gesamtbild und man erfährt nach und nach etwas über die Vergangenheit der einzelnen Personen. Das hat mir gut gefallen.

Die agierenden Personen waren im Großen und Ganzen sympathisch. Leider hatte keiner von ihnen besonders viel Tiefe. Sie erschienen alle etwas farblos. Ihre Denkweisen und Handlungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar.

Am Anfang jedes Kapitel stand ein Auszug aus einer Liste, die Maes Mutter einst anfertigte. Es geht darum, was man an Regentagen in Alexandria Bay tun kann. Diese Auszüge empfand ich als eher störend, da sie mit der eigentlichen Handlung überhaupt nichts zu tun hatten und sich mir somit ihr Sinn nicht erschloss.

Der Schreibstil von Marissa Stapley hat mir ganz gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Die einzelnen Charaktere konnten mich allerdings nicht unbedingt überzeugen und auch bei der Handlung hätte ich mir zwischendurch ein paar mehr Ausschmückungen gewünscht. Besonders wenn  dem Leser Tatsachen hingeworfen wurden, ohne diese oder deren Hintergründe sofort oder im weiteren Verlauf näher zu erläutern. Außerdem ging es mir an manchen Stellen ein wenig zu schnell.

Alles in allem handelt es sich bei „Das Glück an Regentagen“ um ein eher mittelmäßiges Buch ohne besonderen Tiefgang. Es hat mir ganz gut gefallen und mich gut unterhalten, aber die Geschichte hätte eindeutig mehr Potenzial gehabt, das leider nicht ausgeschöpft wurde.