Rezension

Eher nichts für mich

Heile. Dich. Selbst. -

Heile. Dich. Selbst.
von Nicole LePera

Bewertet mit 2 Sternen

Mein Eindruck:

Durch Zufall habe ich dieses Buch entdeckt. Und da es sich sehr interessant angehört hat und ich hin und wieder gerne Fachbücher in diese Richtung lese, war ich sehr gespannt darauf, was Frau LePera dem Leser beibringen möchte.

 

Ich muss zugeben, auch nach Tagen nach dem ich das Buch beendet habe, fällt es mir schwer, meinen Eindruck aufs Papier zu bringen. Die Autorin stellt sich vor und erzählt „ein wenig“ über sich und wie es zu ihrem Perspektivwechsel kam. Ein wenig ist deshalb in „“, weil mir das einfach viel zu ausführlich, zu viel war. Das man sich kurz vorstellt, ein wenig über sich erzählt ist vollkommen ok und verständlich, aber hier fand ich es einfach zu viel.

 

Ich weiß nicht, wie der Inhalt für andere Leser klingt, für mich klang es auf jeden Fall so, dass die Autorin dem Leser einiges an Übungen, Tipps oder sowas in der Art an die Hand gibt, die einen weiterbringen bzw. helfen sollen.

 

Es gibt schon einige Übungen und auch Tipps, wie man seine Muster durchbrechen kann oder einen besseren Schlaf finden kann, Atemübungen, wie man Zugang zu seinem inneren Kind bekommt, Grenzen setzen, Grenzen wahren etc. Versteht mich nicht falsch, es ist schon interessant… Wenn man das erste Mal ein Fachbuch liest, das in diese Richtung geht. Für mich waren die meisten Übungen, Tipps und Ausführungen leider nichts neues und schon etliche Male in verschiedenen Büchern gelesen. Allerdings gab es gefühlt mehr Erzählungen über die Autorin selbst oder Patienten, die meiner Meinung nach, einfach zu lang bzw. zu ausführlich waren. Für mich ist es zwar klar und verständlich, warum die Autorin diese Geschichten mit dazu gepackt hat, aber ich finde, man hätte dies ein wenig kürzer machen können.

 

Und hier kommen wir zu einer Sache, die mir persönlich dann zusätzlich aufgefallen ist: In diesem Buch geht es unter anderem um Traumaheilung und es liegt daher nahe, dass die meisten, die das Buch lesen bzw. lesen möchten, an einer PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) erkrankt sind. Da wäre eine Triggerwarnung am Anfang des Buches oder zumindest am Anfang mancher Kapitel sinnvoll gewesen. Es kann nämlich nicht sein, dass ein neues Kapitel mit der Überschrift „Lerne dein inneres Kind kennen“ beginnt und nach ein paar Sätzen die Autorin von einem sexuellen Missbrauch locker flockig erzählt. Hier hätte man zumindest am Anfang vorwarnen sollen. Mich stört sowas zwar nicht, aber ich will mir gar nicht vorstellen, wie das vielleicht für manch andere sein könnte, die mit sowas ziemlich zu kämpfen haben.

 

Aber ich kann auch etwas Positives berichten. Der Schreibstil der Autorin ist herrlich leicht und flüssig und ich kam daher mit dem Lesen schnell voran. Auch die Erklärungen, wie der Körper mit der Psyche verbunden ist und wie sich die Psyche über körperliche Beschwerden ausdrücken bzw. Alarmsignale setzen kann, war sehr interessant und für einen „Nichtfachmann“ absolut verständlich.

 

Fazit:

Heile. Dich. Selbst. lässt sich zwar durch den leichten und flüssigen Schreibstil leicht und schnell lesen, überzeugt mich aber sonst nicht wirklich. Die Autorin hat leider nicht wirklich was Neues zu erzählen, was nicht schon in zig anderen Büchern steht. Zudem verliert sie sich in Geschichten, die das ganze unnötig in die Länge ziehen. Dazu sollte vielleicht über eine Triggerwarnung nachgedacht werden, da es einige Geschichten in sich haben können. Für jemanden, der das erste Mal ein Fachbuch in diese Richtung liest, ist es bestimmt interessant, für mich war es das leider nicht.