Rezension

Eher was für Einsteiger ins Genre

Sturmtochter, Band 1: Für immer verboten
von Bianca Iosivoni

Cover

 

Ich glaube, wenn ich nicht bereits Bücher dieser Autorin kennen würde, hätte ich gar nicht erst nach diesem Buch gegriffen. Ich verstehe, was der Coverdesigner vermitteln möchte, mag das Gesamtbild aber nicht. Und warum die Frau auf dem Cover ein voluminöses Ballkleid trägt, erklärt sich mir nicht ganz. 

 

Meine Meinung

 

Ich kenne bereits einige Bücher von Bianca Iosivoni, wobei bisher noch kein Highlight dabei gewesen ist. Dieses Buch lag seit Jahren auf meinem Stapel ungelesener Bücher und genau aus dem eben genannten Grund, hatte ich einfach nicht genug Muße es in die Hand zu nehmen. Für dieses Jahr habe ich mir allerdings vorgenommen meinen SUB drastisch zu verkleinern und dazu gehören natürlich auch die etwas älteren Bücher. 

Protagonistin des Buches ist Avalee, die wie uns der Klapptext bereits verrät, einen Kampf gegen Elementare führt und im Laufe des Buches erfährt, dass sie ebenfalls über magische Kräfte verfügt. Avalee ist mir nicht direkt unsympathisch oder sympathisch. Im Buch selbst wird mehrfach betont, dass Avalees Magie stark mit ihren Gefühlen verknüpft ist und ehrlicherweise muss ich zugeben, dass sie mir einfach zu temperamentvoll war. Die ewigen Ausbrüche, das Chaos in ihrem Kopf, die überschwappenden Gefühle – mir wars einfach irgendwann zu viel. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass sie endlich mal die Arschbacken zusammenkneift und sich wie jemand verhält, der sich selbst im Griff hat. 

Auch die Beziehung zu Lance kann nicht überzeugen. Ich fand die Idee, dass die beiden sich bereits kennen, als die Geschichte losgeht, eigentlich ganz gut, aber die Anziehung zwischen den beiden habe ich überhaupt nicht gefühlt. Auf mich wirkten die Gespräche sehr oberflächlich und alles in allem kenne ich einfach genug Liebesbeziehungen in Büchern, die wesentlich besser ausgearbeitet sind. Ähnlich ergeht es mir leider auch bei allen anderen zwischenmenschlichen Beziehungen in diesem Buch. Dies betrifft sowohl Avalee und ihren Vater, aber ebenso die Beziehung zwischen ihrem Vater und seinem Lebensgefährten, und leider ebenso die Freundschaft zwischen Avalee und ihrer besten Freundin Bri. Es gibt einige Kapitel aus Sicht der Nebencharaktere und ganz ehrlich? Die Verbindung der beiden Geschwister Juliana und Elijah war mir persönlich und mit weitem Abstand die liebste von allen. Da habe ich echt ein wenig Herzschmerz wahrgenommen. 

Das Buch liest sich nichtsdestotrotz wunderbar flüssig und leicht. Für Einsteiger in das Romantasy-Genre ist diese Geschichte vermutlich perfekt. Für alteingesessene Hasen, wie ich es bin, fehlt es einfach noch massiv an Tiefgang, Emotionen und Worldbuilding. „Sturmtochter“ weist bereits eine starke Substanz auf, es gibt greifbare Elemente, wie die Clans und deren Eigenarten, den Kampf gegen die Elementare, doch beispielsweise das Erwachen der Magie, sowie der Umgang damit, ähnlich wie die große Problematik rund um die Elementare bleiben dabei recht zurückhaltend. 

Ich gehe derzeit davon aus, dass ich diese Reihe nicht weiterverfolgen werde. Es handelt sich hierbei keineswegs um ein schlechtes Buch und ich habe die Lesestunden damit durchaus genossen, doch alles in allem, bin ich nur so semi-begeistert. 

 

Fazit

 

Ich habs fast befürchtet, aber für mich war diese Geschichte leider nichts. Jedoch möchte ich nochmals betonen, dass dieses Buch für Einsteiger ins Romantasy-Genre vermutlich perfekt ist. 

 

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.