Rezension

Eher wenig Action, aber trotzdem überwältigend

Ich brenne für dich - Tahereh Mafi

Ich brenne für dich
von Tahereh Mafi

Bewertet mit 4.5 Sternen

Auf dieses Buch habe ich mich riesig gefreut, seit es vor zwei Wochen bei mir eingezogen ist. Allerdings hatte ich auch ein bisschen Angst, weil ich nicht nur positive Dinge darüber gehört hatte und ich die Reihe bisher ziemlich gern mochte.
Entschuldigt bitte jetzt schon mal meine schreckliche Rezension, aber ich weiß einfach nicht so genau, wie ich meine Gefühle für dieses Buch in Worte fassen soll…
Juliette hat in diesem Buch eine rasante Entwicklung durchgemacht. Durch den Brustschuss von Anderson ist ihr klargeworden, dass sie nicht länger das stille und ängstliche Mädchen sein möchte. Sie ändert sich mehr oder weniger komplett, steht für ihre Ziele ein, macht den Mund auf und nimmt ihre Fähigkeiten an.
Das heißt nicht, dass sie plötzlich aufhört, zu weinen. Das sollte jetzt eigentlich nicht so böse klingen. Aber ab und zu wird halt doch nochmal ein Tränchen verdrückt.
Eine große Rolle spielt in diesem Buch wieder Kenji, den ich schon in Band 2 irgendwie gern mochte. Er hat einfach eine Art an sich, die mich ständig zum Schmunzeln brachte. Auch wenn ich immer noch meine, dass er insgeheim in Juliette verliebt ist.
Adams Entwicklung in diesem Buch ist wohl die einzige, die nicht positiv verläuft. Als ihm klar wird, dass Juliette Warner – über den wir nochmal einige entlastende Details erfahren – verteidigt, wird er richtig wütend. Er beschimpft Juliette, sagt ihr, dass er sie lieber tot sehen würde und schmeißt sie aus seiner Wohnung, in der sich die überlebenden Rebellen verstecken. Na, wenn er meint…
Die Beziehung zwischen Juliette und Warner erweist sich derweil als kompliziert. Wir wissen ja nun, dass er sie liebt und auch Juliette fühlt sich zu ihm hingezogen. Aber es ist auch verständlich, dass sie ihr Bild von ihm erst anpassen muss, denn er ist gar nicht so grausam, wie sie es bisher dachte. Stattdessen gab es für sein Handeln immer gute Gründe und außerdem hat er es mit seinem Vater immer sehr schwer gehabt. Klar, dass die beiden dann nicht sofort was anfangen. Was ich aber ehrlich gesagt ein bisschen schade finde, denn Warner ist einfach… hach ;) Die Momente, in denen die beiden alleine waren und miteinander geredet haben, haben mir an dem Buch glaube ich am meisten gefallen. Auch wenn Warner nicht perfekt ist, könnte ich euch jetzt noch Ewigkeiten von ihm vorschwärmen…
Insgesamt liegt das Augenmerkt in diesem Buch mehr auf der Charakterentwicklung, als auf den dystopischen Elementen. Aber das war ja auch schon bei den vorigen Bänden so und ich konnte damit leben. Das einzige, was mich ein bisschen gestört hat, war, dass letztendlich der eigentliche Kampf nur ca 30 Seiten gedauert hat. Dann kommt das Ende. Aber die Geschichte ist eigentlich noch gar nicht zu Ende! Eigentlich gäbe es noch so viel zu erzählen, dass Frau Mafi mindestens noch 1, 2 Bücher damit füllen könnte…
Mit der Auflösung kann ich leben. Nur halt nicht damit, dass es nicht mehr weitergeht… :(

Fazit:

Insgesamt war dieser Reihenabschluss für mich keine Enttäuschung. Es gab zwar schon ein paar Dinge, die mich gestört haben, aber letzten Endes hat das Gute auf jeden Fall überwogen. Viele hat es ja gestört, dass das Buch eher wenig Action hat. Ich stimme dem zwar zu, war aber auch schon glückselig damit, Warner und Juliette zuzusehen. Das ist auf jeden Fall eine Reihe, die ich irgendwann nochmal lesen werde. Schon allein, weil der Schreibstil so bildgewaltig ist und die Autorin es unglaublich gut versteht, Gefühle zu transportieren. Wer damit klarkommt, dass die typische dystopische Idee hier nicht im Vordergrund steht, sondern ein Liebesdreieck, der sollte dieser Reihe auf jeden Fall eine Chance geben.