Rezension

Ehrhardt, Ute - Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin

Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin - Ute Ehrhardt

Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin
von Ute Ehrhardt

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
(Quelle: Buchcover/Verlag)
Die meisten Frauen wollen lieber brave Mädchen sein als lebenslustige. Wieso dieser Verzicht auf Ausflüge ins Verbotene? Warum fällt es Frauen so schwer, etwas vermeintlich Böses zu tun? Woran liegt es, dass Frauen Dinge als böse empfinden, die für viele Männer ganz normal sind?
Die angst vor der Bestrafung von Übermut, von kleinen Regelverletzungen sitzt uns im Nacken. Was werden die anderen von uns denken? Wie werden sie sich verhalten? Werden sie ein böses Mädchen noch gern haben?
Frauen trauen sich höchst selten, deutlich zu sagen und zu tun, was sie wollen. Sie fühlen sich leicht "irgendwie" schuldig. Würden Frauen ihre Kräfte in Selbstorganisation, Selbstbehauptung und eigene Stabilität investieren, hätten sie Chancen, ihre Ansprüche auf Gleichberechtigung besser durchzusetzen. Sie könnten ihre Persönlichkeit denen entgegenstellen, die sie ausbooten wollen, statt faule Kompromisse zu schließen und sich selbst zu versklaven.
Denkfallen hindern Frauen daran, sich selbst zu behaupten und klare Gegenstrategien zu entwickeln. Selbstbewusst ist nur diejenige, die es souverän hinnimmt, dass nicht jeder sie mag. Frauen müssen lernen, gelassen zu akzeptieren, dass selbst geliebte Menschen ab und zu böse auf sie sind.
Alle Frauen tun gut daran, ihre Beziehungsmuster aufzudecken, ihre Denkfallen zu analysieren und die unterwürfige Körpersprache abzulegen. Mit den Erklärungsmodellen "erlernte Hilflosigkeit" und "sich selbst erfüllende Prophezeiung" wird es möglich, besser zu verstehen, was Frauen trotz anderer Absichten an dieser Mentalität festhalten lässt. Und darauf lassen sich Gegenstrategien aufbauen!

Meine Meinung:

auch wenn dieses Buch schon etwas älter ist, habe ich es gerne gelesen, und finde, dass es immer noch lesenswert und teilweise auch aktuell ist. Natürlich könnte man sich über einige Aspekte, die Autorin anspricht, aufregend, einige Ratschläge ablehnen und meinen, alles ist leichter gesagt, als getan...
Und überhaupt: "Lebensratgeber sind nichts für mich..."
Könnte man...
Oder... man könnte für sich wertvolle Ansätze entdecken, versuchen die umzusetzen, sich von einem oder anderem festgefahrenen Verhaltensmuster zu lösen und versuchen einiges im Leben zu ändern, oder zumindest einen anderen Blickwinkel zu gewinnen, was zur Weilen auch schon sehr viel Wert ist.

Ich finde, dass es immer eine Einstellungssache ist, wie man an so einen Ratgeber heran geht: interessiert mich, was die Autorin zu sagen hat, bin ich für eine von meiner abweichende Meinung offen - oder lehne ich es von vorne herein ab... Wenn man offen ist, kann man durchaus gewinnbringende Gedanken entdecken.

Mir hat dieses Buch recht gut gefallen. Auch wenn einige Ansichten mir veraltet erschienen, halte ich das Buch trotzdem immer noch für lesenswert.