Rezension

Ehrliche Selbstkritik eines jungen Mannes

Mein Vaterland! - Christian E. Weißgerber

Mein Vaterland!
von Christian E. Weißgerber

          Christian Weißgerber schildert in seinem Buch seinen Weg in die rechte Szene und seinen Weg in den Ausstieg. Bis 2010 war er Mitglied der „Autonomen Nationalisten“ in Thüringen.

Ohne Pathos und Effekthascherei erzählt er von seiner Jugend, die alles andere als einfach und schön war, und seinen Beweggründen. Dabei sucht er keine Entschuldigungen, wohl aber Erklärungen. Mit Selbstkritik wird nicht gespart. Er macht sich nicht zum Opfer, dem nichts anderes übrig blieb als Neonazi zu werden. „Ich bin es, der sich in diesen Umständen für etwas und gegen andere Möglichkeiten, die mir offenstanden, entschieden hat.“ (Originalzitat Seite 9)

Weißgerbers Schreibstil ist sehr angenehm. Man erkennt hier einen intelligenten und gebildeten jungen Mann, der sich nicht zum üblichen Aussteiger macht.

Insgesamt ein sehr ernstes Buch, das aber auch mit einer gewissen Selbstironie nicht geizt. Es handelt von einem Thema, das gerade in der aktuellen Zeit von großer Bedeutung sein kann und hoffentlich wird.

Kein leichtes Buch; dafür aber umso wichtiger.