Rezension

Eigentlich nur wegen der jungen Protagonisten ein Jugendbuch

Die Tribute von Panem - Gefährliche Liebe - Suzanne Collins

Die Tribute von Panem - Gefährliche Liebe
von Suzanne Collins

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe gestern Band 2 in einem Rutsch gelesen.
Einerseits hat mir Band 1 insofern besser gefallen, dass die Kämpfe in der Arena in Band 1 einfach irgendwie spannender waren als in Band 2. Vielleicht war es aber auch durchaus die Absicht von Suzanne Collins, dass die Spiele selbst in Teil 2 irgendwie... schal wirkten. Schal, dekadent, unnötig, mit Beigeschmack. So abgeschmackt, dass sie nach 75 Jahren endlich abgeschafft gehören.
Die Emotionen in Band 2 waren für mich auf jeden Fall stärker. Ich glaube, es ist lange her, seit ich bei einem Buch so oft den Tränen nah war und einmal tatsächlich weinen musste. Die Sache mit den Tributen aus Band 1 und der drohende Hunger waren schlimm genug, aber was die Leute in Band 2 durchmachen mussten, die Grausamkeiten... das setzte mir doch sehr zu.
Wenn ich dann noch bedenke, dass so viele Menschen ihr Leben oder ihre Lebensgrundlagen verlieren müssen, weil das Kapitol meint, Katniss bestrafen zu müssen, ist das furchtbar. Die Verantwortung, die auf diesem jungen Mädchen lasstet, ist tonnenschwer und sie ist immer wieder kurz davor, daran zu zerbrechen.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass die Romanreihe nur wegen der jugendlichen Protagonisten und der (bisherigen) Abwesenheit von sexuellen Handlungen als Jugendbuch eingestuft wurde. Durch die Präsensform ist die Brutalität teilweise so unmittelbar, so nah am Leser und darum so schmerzlich fühlbar, dass ich das Buch keinem Elfjährigen geben würde.

Ich bin an Einiges gewöhnt, aber für mich war das Buch teilweise emotional wirklich hart. Besonders das Schicksal einiger Nebenfiguren hat mir fast das Herz herausgerissen. Aber angesichts des Themas ist die Härte absolut angemessen.

Bin gespannt, wie mir Band 3 gefallen wird.