Rezension

Eigentlich total genial, wenn es nicht einfach mittendrin aufhören würde...

The Fourth Monkey - Das Mädchen im Eis - J. D. Barker

The Fourth Monkey - Das Mädchen im Eis
von J. D. Barker

Bewertet mit 4 Sternen

Der erste Teil rund um den Four Monkey Killer hat mir ja sehr gut gefallen, aber doch auch ein paar kleinere Fragen offen gelassen, weshalb ich sehr auf diese Fortsetzung gespannt war.

Auch dieses Mal ist man sofort wieder mitten in der Handlung. Es gibt neue Tote, die aber auf ganz andere Weise getötet werden. Somit kommt ein neuer Serientäter ins Spiel, aber auch Anson Bishop bleibt weiterhin in Verdacht, denn er könnte ja auch einfach seinen Modus Operandi geändert haben.

Es ist natürlich von Vorteil, wenn man Teil 1 kennt, da die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander und allem voran Bishops verdrehter Charakter schon besser bekannt sind. Aber es gibt einige gute Erinnerungsstützen und Rückblenden, die auch für Neulinge ausreichen sollten, um einen groben Überblick über das bereits Geschehene zu erhalten.

Erneut gibt es unterschiedliche Perspektiven, dazu auch parallel verlaufende Handlungsstränge und neue Figuren, die anfangs durchaus fordern, um den Überblick zu behalten, aber mit der Zeit verbindet sich alles stimmig. Im letzten Drittel gibt es dann auch wieder Tagebucheinträge, die einen Einblick geben, wie es dem jungen Anson nach den beschriebenen Ereignissen im ersten Tagebuch so erging.

Durch die vielen Personen und Handlungen gibt es zwischendurch auch mal ein paar kleinere Längen, die aber nicht wirklich gestört haben, da es danach mit viel Spannung und auch einigen Wendungen und Erklärungen wieder fesselnd weitergeht. Dabei gibt es einige falsche Fährten und vor allem am Ende gibt es einige schockierende Überraschungen.

Wobei die größte Überraschung darin begründet ist, dass die Geschichte einfach mittendrin endet. Es gibt kein wirkliches Finale, sondern gerade dann, wenn man denkt, jetzt bekommt man ein paar Antworten, ist es einfach vorbei.

Ich muss sagen, diese Tatsache hat mich doch sehr geärgert. Kleinere Cliffhanger wie z. B. in Teil 1 finde ich ganz ok und legitim, aber hier ist es wirklich ein Schluss ohne Ende, was mich persönlich einfach extrem gestört hat. Da hätte man durchaus noch ein paar lose Fäden verknüpfen und das Buch runder, aber trotzdem mit genug offenen Fragen für den nächsten Teil abschließen können.

Die Sprecher machen alle einen richtig guten Job. Man ist hautnah dabei, kann die unterschiedlichen Perspektiven und Stimmungen gut auseinanderhalten und wird bestens unterhalten.

Fazit:
Eigentlich eine richtig geniale Fortsetzung mit viel Spannung, neuen Entwicklungen und auch Überraschungen. Nur das extrem offene Ende hinterlässt einen fahlen Nachgeschmack und überlagert zum Teil auch die tollen Emotionen von vorher. Natürlich werde ich den Abschlussband trotzdem lesen, aber das hätte ich ohne dieses Theater auch gemacht. Aufgrund des Ärgers würde ich gerne mehr Abziehen, aber das würde dem Rest nicht gerecht werden, weshalb das Hörbuch trotzdem noch 4 Sterne erhält.