Rezension

Eigenwillige Prosa

Rote Kreuze
von Sasha Filipenko

Bewertet mit 4 Sternen

In Rote Kreuze kommen im Jahr 2000 in Minsk zwei sehr unterschiedliche Menschen, die aber Nachbarn sind, miteinander ins Gespräch.

Der Anfang zwischen ihnen ist holprig, doch schließlich bindet sie ihre schwierige Vergangenheit miteinander. Um den jungen Alexander gibt es das Geheimnis, dass man anfangs nicht weiß, warum er alleinerziehender Vater eines 3 Monate alten Mädchens ist.

Seine Nachbarin Tatjana Alexejewna ist über 90 Jahre alt und scheut sich nicht, freimütig ihre lange, leidvolle Lebensgeschichte zu erzählen.

Das beinhaltet auch jahrelange Gefangenschaft und Verlust der Familie im Gulag sowie eine Geschichte um Schuld.

 

Die Handlung benötigte für mich ein wenig, um in Schwung zu kommen, doch dann konnte mich die Geschichte wirklich packen.

Manche Passagen sind stärker als andere. Zum Glück sind sie in der Mehrzahl und teilweise wirklich bewegend.

Sasha Filipenkos eigenwilliger Stil konnte mich überzeugen und ich hoffe auf weitere Übersetzungen seiner Bücher.