Rezension

Ein abenteuerlicher Ritt

Hinter dem Schicksal links - -

Hinter dem Schicksal links
von -

„Eigentlich wusste ich es schon immer, dass bei mir der Wille über der Disziplin steht. Er ist mein Motor. Deswegen heißt es ja auch, „Mein Wille geschehe“. Oder sollte ich etwa irgendwann etwas falsch verstanden haben?“

Seite 157

 

1000:14“ Eine magische Zahl! 1000 Kilometer in 14 Tagen, das ist das Ziel, das sich Ruben L. Stein selbst gesetzt hat, nach einem harten Kampf gegen eine tückische Viruserkrankung.

Am 13. Juli 2013 geht es los, von Bremen in die Steiermark.

Auf seiner Fahrt lässt Ruben seinen Gedanken freien Lauf und blickt in kurzen Kapiteln zurück – auf seine Kindheit, den Verlauf seiner Krankheit und seine Vorbereitungen auf dieses Unternehmen. Es sind oft lustige, berührende und bekannt vorkommende Episoden, an denen er den Leser teilhaben lässt.

Seine Sprache ist oft ausschweifend, ironisch, süffisant und manchmal hart sich selbst und seinen Mitmenschen gegenüber. Die Erzählungen sind geprägt von einem unterschwelligen Humor, auf platte Scherze wird zu Gunsten von Wortwitz und manchmal schon fast philosophischen Gedanken verzichtet.

Die Beschreibung der damaligen Zeit und auch die der Landschaft, durch die ihn sein Weg führt, lassen schöne Bilder vor dem inneren Auge entstehen.

Die kurzen Kapitel reisen durch die Zeit, die verschiedenen Erzählstränge sind manchmal durch ähnliche Erlebnisse verbunden. Da auch die Erzählstränge für sich betrachtet nicht immer chronologisch sind, musste ich sehr aufmerksam bei der Sache bleiben.

Schonungslos berichtet der Autor von seiner Erkrankungen, der harten Therapie samt wohl aller möglichen Nebenwirkungen ohne zu Jammern, aber vor allem von seinem Willen zurück ins Leben. Von einem Gebeutelten, der nach dem Duschen zusammenklappt hin zu einem alten Zossen, der es so manch jungem Pedalritter oder Jogger zeigt!

 

Also, Lust auf eine Autobiografie, die dich von den die 60iger Jahren ins Jetzt führt, die dich schwere Erkrankungen, heftige Therapien und schöne Begegnungen erleben lässt?

Dann schwing dich in den Sattel, vergiss die Bodylotion nicht, und begleite den Autor von Donawitz ins Bergwerk, vom Fischerhafen nach Bremen und auf dem Rad wieder zurück nach Mautern in der Steiermark! Von der Krankheit zurück ins Leben!