Rezension

Ein abenteuerlicher Trip zum Selbst mit mitreißender Spannung und ein bisschen Liebe ...

Das Glück an meinen Fingerspitzen - Julie Leuze

Das Glück an meinen Fingerspitzen
von Julie Leuze

Bewertet mit 4 Sternen

Für eine Weile das Leben ausschalten, die Natur genießen und vergessen ... einfach nur vergessen.

Kein so schlechter Plan,

auch wenn Janas Eltern die Ausschlaggebenden für ihre Reise nach Kanada sind.

Gemeinsam mit ihrem Onkel macht sie sich auf, um ein paar Tage fernab der Zivilisation, die Fauna und Flora zu erforschen.

Plötzlich steht Jana jedoch alleine da, als dieser nach einer kurzen Expedition nicht zurückkehrt.

Stattdessen trifft sie auf einen jungen Mann, der zwar, verletzt, aber voller Tatendrang ist, Jana zu helfen.

Auf ihrem Weg durch die Natur entwickeln sie nicht nur innere Stärke,

sondern auch Gefühle füreinander ...

 

Nachdem ich nun schon so viel Gutes über die Bücher von Julie Leuze gelesen habe, wollte ich mich unbedingt einmal selbst überzeugen.

„Das Glück an meinen Fingerspitzen“ weckte sowohl durch ein wirklich anschauliches und toll gestaltetes Cover, als auch durch einen Klappentext, der neugierig macht, meine Aufmerksamkeit.

Was als Selbstfindungstrip beginnt, wird eine abenteuerliche Reise durch die Wildnis.

 

Der Schreibstil ist anschaulich, locker und leicht.

Abwechselnd erhält man einen Einblick in die Perspektiven von Jana und Luke.

 

Sowohl Jana als auch Luke befinden sich im Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen.

Beide suchen ihren Weg.

Ehrgeizig kämpft Jana für ihren Wunsch Ärztin zu werden.

Doch seit einem traumatischen Erlebnis leidet Jana unter einer Angststörung.

Unbekannte Menschen zu vertrauen fällt ihr besonders schwer.

In den kanadischen Wäldern will sie zurück zu sich selbst finden,

und entdeckt dabei in sich noch so viel mehr …

 

Luke liebt es sich auf Abenteuertouren zu begeben,

der Adrenalinkick verleiht ihm Flügel und soll auch anderen Menschen Mut machen.

Seine Besessenheit es allen zu beweisen,

beruht auf seinen inneren Unmut und der Angst hilflos zu sein.

 

Nicht nur die Story, auch das Buch an sich, nimmt den Leser mit auf eine Reise.

Diese beginnt recht ruhig und geheimnisvoll im familiären Umfeld der Protagonisten,

ehe das Abenteuer auf der einsamen Insel beginnt.

 

Von einer beginnenden Verachtung ausgehend,

entwickeln sich zarte romantische Gefühle,

die ein sanftes Kribbeln beim Lesen auslösen.

Trotzdem gliedert sich die Geschichte statt im Genre „New Adult“,

wohl besser bei den Jugendbüchern ein.

 

Das Feeling ist so a la „Robinson Crusoe“,

naturverbunden und sehr abenteuerlich.

Die Spannungskurve steigt kontinuierlich

und fesselt mit packenden und gefährlichen Momenten ans Buch.

Man fühlt sich stets wie mittendrin und fiebert mit!

Leider fand die Geschichte ein abruptes Ende,

von dem man sehr oberflächlich in ein paar Nebensätzen erfährt.

Neben der abenteuerlichen Geschichte inklusive der Suche nach sich selbst,

verarbeitet die Autorin Themen, die vor allem in der heutigen Zeit mit all den sozialen Medien eine große Rolle spielen und zum Nachdenken anregen.

 

Ein abenteuerlicher Trip zum Selbst mit spannenden und mitreißenden Elementen.

Ich vergebe 4 von 5 Sterne.

 

Ich danke dem Ravensburger Buchverlag und WasLiestDu für die Leserunde

und die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!