Rezension

Ein absolut einzigartiger und außergewöhnlicher Schreibstil beschreibt eine sehr ruhige und tiefgründige Geschichte in einer wunderschön beschriebenen Umgebung

Marienkäfertage
von Uticha Marmon

Überraschenderweise schon mein zweites gelesenes Buch dieses Jahr, dass in Dänemark gespielt hat. Das andere war nur eine Schullektüre, die ich hier auf meinem Blog gar nicht festhalte. Vorher habe ich noch nie ein Buch gelesen, dass in dem Land gespielt hat, die Atmosphäre, die in "Marienkäfertage" deswegen herrscht, fand ich aber ziemlich gut gelungen. Es war einfach total schön und ich hatte so ein starkes Sommer- und Urlaubsgefühl in meinem Bauch. Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit Bilder im Kopf, die so schön waren, dass ich selbst einmal Lust bekommen habe, in dieses Land zu reisen :D Uticha Marmon schafft es definitiv, die Landschaft schön und detailliert zu beschreiben. Ich kann Elin definitiv verstehen, dass sie sich im Marienkäferhaus so wohl gefühlt hat. Die Autorin hatte allgemein einen sehr schönen Schreibstil, der absolut einzigartig und außergewöhnlich war. Sehr tiefgründig, detailliert, einmalig. 

Insgesamt konzentriert sich das Buch auch eher darauf, eine schöne Atmpsphäre zu erzeugen und den Leser in eine schöne Welt eintauchen zu lassen. Es wird meiner Meinung nach wenig Wert auf die Handlung gelegt, denn es passiert kaum etwas. Das Buch ist natürlich auch sehr dünn mit den etwas mehr als 200 Seiten, aber trotzdem hätte ich mir etwas mehr Spannung erwartet. Vor dem Lesen dachte ich, es wäre eine kurze, schnelle Geschichte. Eine Geschichte, die man in ein oder zwei Tagen durchgelesen hätte. Für dieses dünne Buch habe ich dann aber doch etwas länger gebraucht, weil es einfach nicht spannend war. Ich war überhaupt nicht an die Seiten gefesselt und hatte kein dringendes Bedürfnis danach, die Geschichte weiterzulesen. Sobald ich das Buch weggelegt hatte, musste ich mich fast ein wenig "zwingen" weiterzulesen.

Die Auflösung am Ende des Buchs mochte ich dann aber sehr. Zwischendurch wurden immer wieder kleine Hinweise gelegt, aber man musste wirklich bis zum Ende warten, bevor alles aufgelegt wurde. Es wurde einfach nicht genau gesagt, was eigentlich los war, geahnt habe ich es aber schon bestimmt schon bei der Hälfte des Buchs oder so. Also leider sehr vorhersehbar ...
Trotzdem war das Ende und die Idee des Buchs sehr schön. Auch den Hintergrund und den ganzen Aufbau mit Dänemark fand ich sehr schön. Es gab nur sehr wenig Charaktere in dem Buch, besonders gerne mochte ich aber Silje - Elins Freundin. Sie ist sehr lebensfroh und hat mir viel Freude beim Lesen bereitet. Elin selbst mochte ich dabei nicht so gerne, ich habe einfach viele ihrer Gedankengänge und Handlungen überhaupt nicht verstanden. Oft saß ich da und dachte mir "Warum hat sie das gesagt? Was soll das denn? Warum macht sie sowas?". Allerdings habe ich mich selbst nie in so einer Lage befunden und kann deswegen vielleicht schlechter urteilen, aber ich denke mir öfters in Büchern, dass Charaktere einfach besser mit offenen Karten spielen würden. Aber das Bauchgefühl sagt einem ja manchmal was anderes als der Verstand, deswegen denke ich einfach, dass es daran lag, dass Elin in einer anderen Situation war und generell einfach ein ganz anderer Mensch. Nur meine beste Freundin wäre sie wohl nicht geworden :p