Rezension

Ein absolut grauenhafter unfassbarer Fall

Der Näher - Rainer Löffler

Der Näher
von Rainer Löffler

Inhalt:
Nach seinem letzten aufwühlenden Fall sollte sich Fallanalytiker Martin Abel vom LKA Wiesbaden eigentlich erholen. Doch statt langweiliger Lehrtätigkeiten nachzugehen bittet er seinen Chef um einen neuen Fall. Was in Gummersbach bei Köln als Vermisstensache zweier junger Frauen beginnt, entpuppt sich allerdings schnell als blankes Entsetzen. Martin Abel muss all seine Kräfte aufbringen und auf die Unterstützung einer sehr sturen, eingefahrenen Polizeiwache setzen um die Ermittlungen ins Rollen zu bekommen. 
Schreibstil: Auch der bereits dritte Fall für Martin Abel ist nichts für schwache Gemüter. Dem geübten Thrillerfreund und mir als Mutter im Besonderen stockte mehrmals der Atem und ich musste tief durchatmen und das Buch absetzen um das Gelesene zu verarbeiten. Rainer Löffler fährt schon große Geschütze auf. Rasant fliegen die Seiten dahin. Der Schreibstil leicht verständlich und auch die Zeitsprünge sind durchaus plausibel. Zwischendrin erfährt man schon ziemlich viel über die Beweggründe des Täters aber auch Abels Privatleben kommt nicht zu kurz, nimmt aber auch keine seitenlangen Passagen ein. Eine gute Mischung aus Gut, Böse, abartig und bürokratisch würde ich mal sagen. 
Cover und Titel: 
Das Cover ist recht schlicht und sehr passend gestaltet. Nur hätte ich persönlich dem Autor nicht zwischen den Titel gequetscht. DER NÄHER selbst ist erhaben gedrückt, so dass es auch nach echter Handarbeit aussieht. 
Die Personen:
Martin Abel ist wieder in Bestform und überrascht mit vielen familiären Zügen. Auch Hannah, seine Freundin nimmt einen Teil der Geschichte ein, der richtig gut in den Zusammenhang passt. Aber auch ohne Vorkenntnisse kann man den Thriller gut lesen und verstehen. Besonders ans Herz gewachsen ist mir die selbstbewusste Kommissarin Doris Stange, die nun nicht gerade den Prototyp von einer Polizistin an den Tag legt. Ansonsten zeichnet Rainer Löffler klare, plausible Charaktere, die alle wunderbar ins Bild passen und nicht zu überzeichnet wirken. 
Fazit: 
Das Buch zieht jeden Thrillerfreund sofort in seinen Bann, die Handlung rast nur so vorbei und der Autor spart keineswegs mit Grausamkeiten. Details werden ziemlich brutal und auch plausibel beschrieben und man hat am Ende mit der Aufarbeitung des Ganzen noch ganz schön zu tun. Definitiv nichts für Zartbesaitete und ein Vergleich zu international ähnlichen Werken hinkt hier ganz bestimmt nicht.