Rezension

Ein absoluter Hingucker und eine tolle Story

Magisterium - Cassandra Clare, Holly Black

Magisterium
von Cassandra Clare Holly Black

Bewertet mit 4 Sternen

Wer Cassandra Clares Schreibstil bereits aus ihren Schattenjäger-Romanen kennt und mag, wird sich auch für Magisterium begeistern können und erlebt eine fokussierte Fantasygeschichte mit Humor und Spannung für Kinder wie Erwachsene. Außerdem lässt das spannende Ende auf einen ebenso guten zweiten Band hoffen. Auch die äußere Gestaltung der deutschen Ausgabe des Buches ist mit seinem kupferfarbenen Schnitt ein echter Hingucker.

Da es sich bei Magisterium um einen Reihenauftakt handelt - angedacht sind fünf Bände - und durch den flüssigen und konstanten Schreibstil der beiden Autorinnen, ist der Einstieg in die Thematik denkbar leicht. In den ersten Kapiteln werden wunderbar fantasievoll der Protagonist und seine Welt erklärt. 

Durch einen vorangestellten Rückblick wird sofort Spannung aufgebaut und das Interesse des Lesers geweckt.

Die Handlung wird durch die detailreiche Beschreibung der Handlungsorte und die erste Erklärung der Struktur der Schule in angenehmer Weiser vorangetrieben, auch störende Längen bleiben durch viele neue Informationen zum Magisterium-Universum aus.

Lediglich die fragwürdigen Entscheidungen, die der Protagonist an einigen Stellen des Buches trifft, lassen den Leser etwas verzweifeln und stören die Motivation zum Weiterlesen.

Vergleich mit Harry Potter

Die Idee hinter Magisterium weist einige Parallelen zur Harry Potter-Reihe auf. Natürlich ist diese Assoziation bei der Geschichte eines 12jährigen Jungen, der in eine Zaubererschule kommt auch schlecht zu umgehen. Außerdem ist Call ebenso wie Harry der einzige Überlebende eines Angriffs. Auch die Erzählperspektive und das Trio von Hauptfiguren tragen dazu bei, dass sich der Leser, besonders zu Beginn des Buches, oft an die Harry Potter-Welt erinnert fühlt.

Und doch gibt es einige sehr gravierende Unterschiede. Zum einen ist die Geschichte von Magisterium nicht in so hohem Maße auf Mitleid für den Protagonisten geprägt. Eher findet man den kleinen Kerl frech :-) Call ist immer wieder aufmüpfig und ironisch im Umgang mit seinen Mitmenschen, was für lustige Szenen sorgt.

Außerdem fällt mir die Vermittlung von Moral und Werten nicht so vordergründig auf. Im Vordergrund stehen für mich viel mehr Fantasy- und Abenteuerelemente, die die Spannung aufrecht halten.