Rezension

ein absoluter Wohlfühlkrimi

Blaubeermorde - Mareike Marlow

Blaubeermorde
von Mareike Marlow

Bewertet mit 5 Sternen

Jana Hinrichs gibt nach 35 Jahren Notdienst, schnoddernden Kindern, humpelnden Bauern und keuchenden Mamis ihre Landarztpraxis an einen jungen Arzt ab und will im Haus ihres Vaters, der verstorben ist, ihren Lebensabend verbringen.
Tessa Eichhorn, 32, Fotojournalisten muss sich von ihrem besten und einzigen Freund Georg in Berlin die Mitteilung machen lassen, dass ihr Verlag sie entlassen hat. Da bekommt sie eine Einladung nach Burgheide zu der Testamentseröffnung ihres Vaters, von dem sie erst jetzt erfahren hat.
Vater Joona hat verfügt, dass seine beiden Töchter, die sich erst auf der Testamentseröffnung kennenlernen, zusammen 1 Jahr in seinem Haus leben müssen um es zu bekommen. Schaffen sie das nicht, geht alles an eine gemeinnützige Organisation.
Als im zum Haus gehörenden Teich eine Leiche gefunden wird und die ermittelnden Kommissare sich als absolut unfähig und unwillig erweisen, gehen die beiden Halbschwestern selbst auf Ermittlungstour und bringen so einges ans Tageslicht der kleinen Gemeinde Burgheide. Es soll nicht die letzte Leiche in dem idyllischen Ort gewesen sein.

Mit "Blaubeermorde" stellt mir Mareike Marlow zwei ganz neue Ermittlerinnen vor:
Jana, die in ihrem kleinen Ort jeden kennt und sich auf dem Land pudelwohl fühlt
Tessa, eine absolute Großstadtpflanze, die zum Schlafen ein kleines Nachtlicht braucht, gerne Motorrad fährt und ohne Kaffee nicht leben kann.
Mit diesen beiden total unterschiedlichen Frauen gehe ich auf Ermittlungstour.

Die Autorin versteht es, mir mit ihren lebendigen Beschreibungen das Landleben schmackhaft zu machen. Zumal der junge Polizist aus Burgheide ein begnadeter Bäcker ist. Seine Birnen-Tartelettes und den Apfel-Zuccini-schokoladenkuchen im Glas werde ich bestimmt mal nachbacken. Die Rezepte sind im Buch verewigt und klingen total lecker.

Aber auch der Fall an sich hat es in sich und reicht bis ins Jahr 2005 zurück. Die Ermittlerinnen tasten sich langsam aber sicher an den Täter von heute heran und decken auch noch einiges aus der Vergangenheit auf.

Dadurch das des öfteren mal Platt geschnackt wird, bin ich mittendrin im Landleben und fühle mich richtig wohl.

Wer einen interessanten, bis zum Schluss spannenden und nur wenig blutbesudelnden Krimi mit einem hohen Wohlfühlfaktor lesen mag, der ist hier genau richtig.