Ein absolutes Must-Read
Bewertet mit 5 Sternen
Was wäre, wenn du eine Entscheidung in deinem Leben anders getroffen hättest. Wär dein Leben dann glücklicher?
Nora ist müde vom Leben und sieht keinen Sinn mehr darin. Sie beschließt zu sterben. So landet sie in der Mitternachtsbibliothek, eine Ebene zwischen Leben und Tod, in der sie Alternativen ihres Lebens anprobieren kann, um letztendlich zu merken, dass sie ihr Leben immer noch ändern kann.
Die Mitternachtsbibliothek von Matt Haig ist wirklich ein Meisterwerk. Der Schreibstil hat mir super gut gefallen und durch die kurzen Kapitel lässt es sich wirklich durch das Buch fliegen. Den Spagat zwischen Humor und Ernst der Lage hat Matt Haig echt gemeistert und er gibt einem nie ein schlechtes Gefühl, wenn man schmunzeln muss. Noras Gedankengänge sind sehr nachvollziehbar und die ganzen verschiedenen Leben, die sie hätte Leben können, faszinieren einen immer wieder. Das wichtigste was sie dadurch lernt, ist, dass es egal in welchem Leben immer Opfer geben wird. Denn Taten haben Konsequenzen und Entscheidungen zählen nunmal zu solchen Taten.
Was ich besonders interessant fand, war für mich Nora's Erkenntnis über die Reue, die man sein ganzes Leben über ansammelt und dass einige Reuegefühle auf falschen Tatsachen belangen. Das zu lernen, habe ich auf jeden Fall für mich selbst mitgenommen.
Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen, da ich einiges daraus in mein Leben mitnehmen werde und ich denke, dass es auch anderen einen Schub in die richtige Richtung geben kann.
Man kann sich gut vorstellen, dass es leichtere Wege gibt [...] Aber vielleicht gibt es gar keine leichten Wege. Sondern nur Wege. [...] Und wir vergeuden zu viel Zeit damit, dass wir uns ein anderes Leben wünschen [...] wo es doch in fast jedem Leben gute und schlechte Zeiten gibt. (s.203)