Rezension

Ein absolutes Must-Read

Stolen Mortality - Jennifer Benkau

Stolen Mortality
von Jennifer Benkau

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

„Jamian Bryonts steht mit dem Rücken zur Wand. Um seinen jüngeren Bruder zu schützen, nimmt er die Schuld für einen Fehler auf sich, den er nicht begangen hat, und unterwirft sich damit einem ewigen Fluch: Mittels eines Giftes raubt der Senat der Vampirjäger ihm die Sterblichkeit. Doch warum gerade diese diabolische Strafe für ihn gewählt wurde, stellt Jamian vor ein Rätsel. Und was hat es mit der Vampirfrau Laine auf sich, die zeitgleich in seinem schottischen Dorf auftaucht und über Gesetze nur lacht? Klar ist nur eins – sie ist die Letzte, der Jamian vertrauen darf. Denn Laine hat einen tödlichen Auftrag.“

(Quelle: http://www.sieben-verlag.de/buecher/Stolen_Mortality/)

 

Jamian und sein jüngerer Bruder Junias mussten schon früh ihr Familienerbe antreten und  Wächter ihres Heimatortes Glen Mertha werden. Als Kienshi sorgen sie dafür, dass die Vampire sich an die Regeln des Senats halten, damit es Frieden zwischen Vampiren und Menschen gibt und das Geheimnis der Übernatürlichen vor den Menschen verborgen bleibt.

Doch diese Aufgabe gestaltet sich als äußerst schwierig seit Laine, die Vampirfrau in Glen Mertha aufgetaucht ist. Wieso wird sie von den anderen Vampiren angegriffen und ist immer wieder in Jamians Nähe und bringt ihn in unmögliche Situationen? Und wieso nur hilft er ihr immer wieder, obwohl sie sich nicht an seine Regel zu halten scheint? Was will sie wirklich im kleinen, verschlafenen Glen Mertha und wieso interessieren sich der Oberste Senator und seine Tochter Sinead plötzlich so für Jamian und Junias?

Eine uralte Prophezeiung taucht auf und auf einmal scheint jeder sein ganz eigenes Interesse an den Wächtern von Glen Mertha zu haben, aber auch die Byronts-Brüder haben ihre eigenen Pläne und längst keine Lust mehr, sich stumm in ihr Schicksal zu fügen. Der Kampf um die Sterblichkeit kann beginnen … .

Meine Meinung:

Zuerst war ich wirklich sehr skeptisch, was dieses Buch anging: Nicht noch ein Vampirroman dachte ich mir, doch sobald ich die Leseprobe gelesen hatte, war es auch schon um mich geschehen. Anfangs erfährt man einiges über die Byronts-Brüder Jamian und Junias und der ältere der Beiden hat mich sofort mit seiner Bruderliebe für sich eingenommen. Ohne mit der Wimper zu zucken, nimmt er die Strafe für ein Vergehen seines Bruders auf sich und opfert für ihn sogar seinen wertvollsten Besitz. Obwohl er sein Schicksal Wächter zu sein nicht ändern kann und sich eigentlich an die Regeln des Senats halten müsste, findet er seinen ganz eigenen Weg mit der Situation zurecht zu kommen und sucht eine unkonventionelle Lösung, um den Frieden in Glen Mertha zu bewahren. Mit diesem tollen, tiefgründigen und starken Charakter hatte mich die Autorin, Jennifer Benkau sofort für dieses Buch begeistert. Doch auch sein Bruder Junias und die Vampirfrau Laine sind so einzigartig, glaubwürdig und wunderbar, dass ich unbedingt mehr über sie erfahren wollte und deswegen nicht aufhören konnte zu lesen. Sehr schön fand ich deshalb auch, dass das Buch immer wieder die Perspektive ändert und man als Leser sowohl die Sicht von Jamian, als auch Junias und Laine lesen kann.

Doch auch die Geschichte an sich bietet etwas ganz Besonderes: Neben den allseits bekannten und bluttrinkenden Vampiren gibt es dieses Mal einen ebenso starken Gegenpart: Die Kienshi. Doch was jetzt nach einer Gut und Böse Story klingt, ist doch ganz anders, denn in diesem Buch gibt es nicht schwarz oder weiß und es ist nicht immer alles so, wie es scheint, denn auch die Wächter haben eine dunkle Seite und Jennifer Benkau lädt den Leser immer wieder dazu ein, sein Bild über die einzelnen Charaktere neu zu überdenken und führt ihn durch unvorhersehbare Wendungen in immer neue Richtungen. Ich liebe Bücher, bei denen man bis zum Schluss nicht weiß, wie es enden wird.

Insgesamt gefällt mir die Atmosphäre des Buches sehr gut. Wir befinden uns im schönen, aber meist kalten und regnerischen Schottland, das mit seinen Legenden und Mythen, eine geheimnisvolle, fast schon düstere Stimmung schafft. Schnell wurde ich gefangen, von der Landschaft und der Umgebung, in der die Geschichte spielt und das obwohl sich die Autorin Jennifer Benkau nicht mit langen Beschreibungen auffällt.

Das Hauptaugenmerk dieser Geschichte, liegt ganz anders als ich durch den Klappentext vermutet hatte nicht etwa auf Kampf und Spannung, sondern eher auf der Gefühlsebene. Ganz besonders hervorzuheben ist hier natürlich die Beziehung zwischen Jamian und Junias, die fast schon über Bruderliebe hinaus geht. Die beiden haben eine besondere Verbindung zueinander, was vielleicht auch daran liegt, dass sie schon in jungen Jahren so viel Verantwortung tragen und größtenteils auf sich allein gestellt waren. Neben dieser Geschwisterliebe, die immer wieder sehr passend in die Geschichte einfließt, findet man auch noch tolle und einmalige Liebesgeschichten und Charaktere, die mit Loyalität und Gewissen und um ihre Unabhängigkeit kämpfen.

Während die Autorin all diese Gefühle beschreibt, nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Brutale Kämpfe werden ebenso schonungslos erzählt, wie „Bettgeschichten“ und das mit einer Selbstverständlichkeit, dass diese Geschichte trotz fantastischer Elemente glaubhaft und authentisch ist.

Und dann dieses Ende … ganz ehrlich, so hätte ich das nie vermutet und ich bin tief beeindruckt. Was ich damit meine? Das müsst ihr selber nachlesen … J

 

Fazit:

Obwohl ich eigentlich kein Vampirbuch mehr lesen wollte, bin ich froh, dass ich es doch getan habe, denn ich kann nur eines sagen: WOW! Diese Geschichte ist so anders, so einmalig, so glaubwürdig, düster und emotional, dass ich förmlich an den Seiten klebte. Dieses Buch ist ein absolutes Must-read, vor allem für alle, die von Vampirgeschichten längst genug haben ;)

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.