Ein absolutes Sommerbuch ;)
Ein Stipendium ermöglicht es Caitlin, an einer neuen Schule ihrer Leidenschaft, der Kunst, nachgehen zu können. Schnell findet sie Freunde und erlangt mit ihnen auch einen guten Ruf an ihrer Schule. Da ist einmal die temperamentvolle Izzy, die sich einfach nicht für einen Kerl entscheiden kann, und dann natürlich noch Summer, ein Musikgenie, das allerdings ein Geheimnis vor Caitlin verbirgt ... Dann lernt Caitlin Summers Bruder Ludo kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Als Summer Caitlin anbietet, mit ihr die Sommerferien in der italienischen Villa ihrer Eltern zu verbringen, kann diese natürlich nicht nein sagen. Vor allem, da Ludo auch dort sein wird ...
Der Roman "Ein italienischer Sommer" der Autorin Rosie Rushton, welcher im "Fischer generation"-Verlag erschienen ist, klingt zunächst nach einer klassischen Teenie-Liebesgeschichte. Ich selbst bin auch nur auf die Idee gekommen, diesen Roman zu lesen, da er im Flohmarkt unserer Bibliothek für nur 50 Cent zu kaufen war, der Titel das Wort "italienisch" beinhaltet und ich eine leichte Lektüre für den Urlaub haben wollte. Aber "Ein italienischer Sommer" ist mehr als nur eine Liebesgeschichte. Vielmehr noch versucht Caitlin, die Protagonistin des Romans, das Geheimnis um Summers Familie zu lüften und muss schließlich feststellen, dass es sich dabei um ein ganz großes Familiendrama handelt. Der Roman ist somit durchaus spannend, lüftet sich das Geheimnis doch nur Stück für Stück. Es passieren auch unerwartete Dinge in diesem Roman. Auf diese möchte ich verständlicherweise nicht eingehen, denn schließlich würde euch das die Spannung rauben ;) Um es also zusammenzufassen: "Ein italienischer Sommer" ist ein bisschen Liebesgeschichte, allerdings gut vermischt mit dem Bereich Familiendrama.
Der Schreibstil der Autorin ist alles in allem gut. Der Roman lässt sich flüssig lesen, allerdings ist schon bemerkbar, dass der Roman sich an Jugendliche wendet (sprich junge Menschen im Alter von etwa 12 bis 16 Jahren). So sind keine komplizierten Beschreibungen oder sprachliche Besonderheiten (wie etwa eine bestimmte Poesie) enthalten. Der Fokus liegt hier nicht auf der Sprache, sondern vielmehr auf der Geschichte.
Gestört haben mich in diesem Roman regelrecht die Namen der vorkommenden Personen. Die Melodie der Namen Caitlin und Summer haben für mich einfach nicht in diesen Roman gepasst. Das mag wohl daran liegen, dass der Roman im Original auf Englisch ist, somit wäre das entschuldigt. Nicht zu entschuldigen ist allerdings der Name eines männlichen Protagonisten: Ludo. Liebe Rosie Rushton, ist das dein Ernst? Dieser Name hat mir wirklich die Vorstellung eines charmanten, gutaussehenden und intelligenten jungen Mannes erschwert.
Viel schlimmer als die Namen ist allerdings die entstehende Liebesbeziehung zwischen Ludo und Caitlin. Und mal ganz im Ernst: Damit nehme ich niemandem die Spannung. Es war denke ich schon jedem klar, dass diese Beziehung entstehen wird ;) Jedenfalls ist Caitlin das unscheinbare Mädchen und Ludo der umwerfend gutaussehende Typ, dem sich alle Mädchen vor die Füße werfen würden. Caitlin will nicht glauben, dass er sie liebt, wohl aufgrund seiner göttlichen Erscheinung. Caitlin hat offensichtlich noch nie etwas von Emanzipation gehört. Nur weil ein Junge gut aussieht, muss man schließlich nicht gleich seinen Stolz verlieren, oder? Wenn es schon eine Liebesgeschichte ist, dann bitte eine, bei der die Liebenden auf gleicher Stufe stehen. Rushton hat es in ihrem Roman schließlich sehr deutlich gemacht, dass Ludo geradezu göttlich und Caitlin das unscheinbare Mädchen von nebenan ist. Aber Rushton sei verziehen, schließlich hat Ludo, wenn auch nur wenige, schwache Momente in diesem Buch.
Alles in allem also eine spannende Geschichte, die lesenswert ist, allerdings hauptsächlich auf junge Frauen (12-16 Jahre) ausgerichtet ist. Eine empfehlenswerte Lektüre, wenn man in den Sommerferien nicht zu anspruchsvolle Sachen lesen will ;)
Alles Liebe,
euer Einzelstück
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