Rezension

Ein actiongeladener, spannender Thriller mit historischen Parts und einer unheilvollen Prise des Übernatürlichen.

Des Teufels Gebetbuch - Markus Heitz

Des Teufels Gebetbuch
von Markus Heitz

Bewertet mit 4 Sternen

Markus Heitz ist ein Phänomen – niemand schreibt so besessen ein Buch nach dem anderen wie er (okay, Hohlbein vielleicht noch, aber dann wirds schon sehr übersichtlich in diesen Reihen). So gut „Mahet“ schreibt, jedes seiner Bücher zu lesen, ist nahezu unmöglich. Doch dann gab es da dieses Buch, das sogar einen eigenen Soundtrack bekommen hat, nämlich „Des Teufels Gebetbuch“. Und ich kann sagen: Zum Glück hab ich mir das nicht entgehen lassen.

Nach dem Prolog im Heute beginnt die Story mit einer Szenerie zu Zeiten, in denen Goethe in Leipzig studierte, genauer gesagt im Jahr 1768. Wir lernen den Protagonisten dieses Handlungsstrangs kennen, den Kupferstecher und genialen Kartenmacher Bastian Kirchner, der in seinem Fach so gut ist, dass ein mysteriöser Fremder bei ihm ein aufwendiges Kartendeck in Auftrag gibt. Seltsam an der Sache ist, dass Kirchner mit niemandem darüber sprechen darf – auch nicht mit seinem Arbeitgeber oder seiner Frau.

Der zweite Protagonist der Story steht im Handlungsstrang der heutigen Zeit im Mittelpunkt: Tadeus Boch. Tadeus war früher spielsüchtig und arbeitet als Sicherheitsmann in einem Casino – ironischerweise, um den Karten nicht erneut zu verfallen. Durch eine Zufallsbegegnung mit einem alten Bekannten zieht er nach Feierabend noch weiter und findet sich in einer zwielichtigen Spielgesellschaft wieder. Gespielt wird Supérior, ein lebensgefährliches Spiel. Und obwohl Boch nicht teilnimmt, gerät er in den Besitz einer sehr alten Spielkarte, die so begehrt ist, dass er bald in großer Gefahr schwebt. Zusammen mit Hyan Poe, deren Verlobter bei einem Supériorspiel ums Leben kam, versucht er der Gefahr um die alte Karte auf die Spur zu kommen. Was Boch an dieser Stelle noch nicht weiß: Die Karte ist Teil einer unheilbringenden Sammlung. (Und damit habe ich nicht zu viel verraten – keine Sorge ;-).)

Obwohl ich vor dicken Büchern immer etwas Respekt habe – es fällt mir schwer, die Zeit für solche Wälzer aufzubringen -, hatte ich das Buch relativ schnell gelesen. Wie die meisten von Heitz’ Büchern ist auch „Das Gebetbuch des Teufels“ so flüssig geschrieben, dass man nur so durchrauscht. Trotz der verschiedenen Handlungsstränge konnte ich immer den Überblick behalten, und im Hinterkopf versuchte ich ständig, das Ganze vor der Auflösung zu durchschauen (vergeblich). Man kann auf jeden Fall von einer großen Portion Lesespaß sprechen.

Geeignet ist das Buch für diejenigen, die Lust auf eine Mischung aus Historie und Thriller mit übernatürlichen Elementen haben, und außerdem für alle, die Spaß daran hatten, Heitz’ „Totenblick“ zu lesen.