Rezension

Ein aktuelles Thema, gut umgesetzt

Ich bin V wie Vincent - Lucinde Hutzenlaub

Ich bin V wie Vincent
von Lucinde Hutzenlaub

Inhalt: Milo ist gerade erst, mit seiner Familie, aus Namibia nach Deutschland gezogen. Und bereits ab dem ersten Tag in der neuen Schule hat es der aggressive und gemeine Max auf ihn abgesehen. Von nun an ist Milo täglich seinen Schikanen ausgesetzt. Und jeder schaut weg. Nur die hübsche Nike und ihre beste Freundin Sarah machen ihm Mut. Um diesen Mut an andere weiterzugeben, erstellt Milo einen YouTube-Kanal, indem er seine Geschichte erzählt. Schon bald werden seine Videos geteilt und geliebt. Aber kann das wirklich etwas ändern?

Meinung: „Ich bin V wie Vincent“ ist ein tolles Buch, das sich mit dem hochaktuellen Thema Mobbing auseinandersetzt, ohne abgedroschen zu wirken.
Im Mittelpunkt steht der 16-jährige Milo. Er war in Namibia sehr beliebt und hatte viele Freunde und Spaß am Leben. Hier jedoch fühlt er sich allein und fehl am Platz. Das wird noch dadurch verstärkt, dass seine Eltern dauernd arbeiten und sein Bruder Carl, zu dem er bis dahin ein gutes Verhältnis hatte, sich massiv verändert hat.
Milo ist liebenswert, anständig und mutig. Außerdem ist er auf eine natürliche Weise cool, die mir sehr gefallen hat.
Nike ist das hübscheste Mädchen der Klasse. Aber sie möchte mehr sein als das. Und von Milo fühlt sie sich endlich gesehen. Und zwar wirklich sich, nicht nur ihr äußeres. Blöd nur, dass Max ebenfalls auf sie steht.
Max ist der Klassenchef. Er ist respektlos zu den Lehrern und liebt es, andere zu schikanieren. Er ist brutal und aggressiv und wird oft mit einem Vulkan kurz vor dem Ausbruch verglichen. Eine sehr treffende Beschreibung, denn genau dieses Gefühl vermittelt er das ganze Buch über.
Schnell wird Milo zu seinem bevorzugten Opfer, was sich dann immer mehr hochschaukelt.
Meine Lieblingsfigur in dem Buch war aber ganz klar Nikes beste Freundin Sarah. Das selbstbewusste Mädchen ist nicht auf den Mund gefallen und immer für ihre Freundin da. Sie scheint als einer der wenigen keine Angst vor Max zu haben und allein schon dafür verdient sie meine Bewunderung.
Ganz anders als einige Lehrer, die sich in dem Buch definitiv nicht mit Ruhm bekleckern, sondern lieber wegsehen.
Die Geschichte ist spannend und stellenweise romantisch. Außerdem bringt sie den Leser über Mobbing zum Nachdenken und kann vielleicht sogar den einen oder anderen Betroffenen ermutigen.

Fazit: Gelungene Geschichte über ein ernstes und aktuelles Thema. Sehr zu empfehlen.