Rezension

Ein Analyst, ein Finnwal und ein kleines Fischerdorf in Cornwall

Der Wal und das Ende der Welt - John Ironmonger

Der Wal und das Ende der Welt
von John Ironmonger

Bewertet mit 5 Sternen

In „Der Wal und das Ende der Welt“ von John Ironmonger wird eines Tages im kleinen englischen Fischerdorf St. Piran ein nackter Mann angespült. Was hat Joe Haak, Analyst aus London, ins Meer getrieben? Kaum ist er wieder auf den Beinen, strandet ein riesiger Finnwal. Joe mobilisiert das Dorf, damit der Wal gerettet werden kann. Zur Verwunderung aller beginnt der Fremde kurz darauf, Lebensmittel in riesigen Mengen einzukaufen.

Zu Beginn der Geschichte lernt man als Leser das verschlafene Dorf St. Piran und einige seiner Einwohner kennen. Der Neuzugang Joe und der gestrandeten Wal sorgen für ordentlichen Wirbel, den man hier nicht gewohnt ist. Aber warum hat Joe die Großstadt überhaupt verlassen? Als Leser erfährt man bald mehr über seine bisherige Arbeit als Analyst und warum er in großer Sorge ist. In angenehm unaufgeregter Sprache wird hier das mögliche Ende der Welt auf eine Art und Weile thematisiert, die dank ausführlicher und nachvollziehbarer Erklärungen einen erschreckend plausiblen Eindruck macht. Statt auf bildgewaltige Szenen setzt der Autor seinen Fokus auf das Zwischenmenschliche in der kleinen Dorfgemeinschaft. Werden sie zusammenhalten oder sich gegeneinander wenden, wenn es hart auf hart kommt? Mich konnte der Roman mit seiner ruhigen und eindringlichen Sprache, authentischen Charakteren, unterhaltsamen ebenso wie berührenden Szenen und einer plausiblen Auseinandersetzung mit dem Ende der Welt absolut begeistern. Ich gebe eine große Leseempfehlung!