Rezension

Ein Apartment voller Waffen und jede steht für einen Mord

Gun Machine - Warren Ellis

Gun Machine
von Warren Ellis

Bewertet mit 3 Sternen

So hatte sich Detective Tallow seinen dienst an diesem Tag nicht vorgestellt.

Erst werden er und sein Partner zu einem Einsatz in das einzige Apartmenthaus ohne Aufzug gerufen . Dann kommt es zu einer Schusswechsel, bei dem sein Partner Erschossen wird. Tallow selbst kann den Schützen zwar unschädlich machen aber damit ist der Fall noch nicht abgeschlossen. In einem Apartment dessen Wand währen der Schießerei beschädigt wurde finden sich haufenweise Schusswaffen, aufgehängt wie in einem Museum. Erste Stichproben ergeb:

Mit jeder der überprüften Waffen wurde ein Mord begangen der bislang nicht aufgeklärt werden konnte.

Das sind eine Menge ungelöster Morde und wenn Polizisten etwas hassen dann sind es alte Fälle neu zu bearbeiten. Somit wird Tallow von seiner Vorgesetzten damit beauftragt nach dem Motto „Sie haben und den Ärger eingebrockt, sie kümmern sich darum!“ Also begibt er sich  zusammen mit den beiden forensischen Technikern Scarly  und Bat auf die Spur des Serienkillers und schon bald kristallisiert sich ein beängstigender Verdacht heraus : der Killer ist schon lange im Geschäft und er geht vor wie ein Künstler. Er sammelt die Werkzeuge seiner Kunst ....  Die hat die Polizei jedoch grade in großem Stiel konfisziert.... Er wird sich also eine neue Sammlung anlegen .... Die Uhr tickt denn der Jäger hat seine neue Beute schon ins Visiert genommen und ganz oben auf seiner Liste steht der Mann der glaubt ihn zu jagen, Detective Tallow........

Ein Cop der eigentlich nur noch macht was unbedingt nötig ist ... aber dann erwacht doch der alte Jagdhund in ihm. Eine Stadt in der ein Wahnsinniger über Jahrzehnte unerkannt morden kann und nicht entdeckt wird. Ein undurchsichtiges Geflecht aus Wirtschaftsinteressen und Kriminalität. Zwei Mitarbeiter der Forensik die mit Nerds nur unzureichend beschrieben werden (Nerds können einen Mord nicht wie einen Selbstmord aussehen lassen). Ein Killer der wie ein Schatten halb in der Vergangenheit, halb  im Manhattan des Heute existiert immer auf der Jagt nach dem nächsten Opfer...

Das sind die Zutaten aus denen Warren Ellis in seine zweiten Roman Gun Machine einen Thriller gemischt hat der einen  nicht mehr los lässt. Die Geschichte beginnt mit einem Paukenschlag und entwickelt sich zu einer Suche nach dem Hintergrund einer beispiellosen Mordserie. Die Sprache ist hart und direkt. Hier wird nicht schön gestorben. Hier ist der Tod in seiner ganzen Deutlichkeit gestochen scharf  in Scene gesetzt. Aus dem Polizeifunk dringt der Irrsinn der Stadt und der Leser hört ihm zu. Ellis nimmt den Leser mit  auf einen Trip durch Manhattans dunkle Seite und wechselt dabei  immer wieder die Perspektive.  Man erlebt die  die Ereignisse teils aus der Sicht des Jägers und teils aus der Sicht seiner Beute. So fügt sich für den Leser nach und nach einerseits die Erkenntnis des Ermittlerteams zusammen, andererseits taucht er immer tiefer in die wahnhafte Welt des Jägers ein. Was mir an dem buch besonders gefallen hat sind neben der Geschichte und den scharf gezeichneten Protagonisten die gehörige Portion schwarzer Humor.  

 

Warren Ellis (16. Februar 1968) begann bereits 1990 zu schreiben. Zunächst veröffentlichte  er  Kurzgeschichten und für verschiedene britische Magazine. Er begann Texte für Comics zu schreiben und stieg dann bei Marvel  ein. Er arbeitet allerdings auch für andere Firmen wie zum Beispiel DC .

Gun Machine ist sein zweiter Roman nach seinem Debut:

Gott schütze Amerika isbn:  9783453406551 7,95 Euro