Rezension

Ein Auftakt der vor allem mit mittelalterlichen Flair , Magie und einer großartigen Protagonistin besticht

Die Runenmeisterin - Torsten Fink

Die Runenmeisterin
von Torsten Fink

Bewertet mit 4 Sternen

Nach den doch sehr durchwachsenen Meinungen zu diesem Auftakt, war ich doch sehr gespannt darauf , was mich wohl erwarten würde.
Ich war skeptisch und hatte auch Angst, das es mir nicht gefallen würde.
Nichtsdestotrotz stürzte ich mich ins Getümmel und begann eine Reise in die Welt der Runen und der Magie.

Ich muss wirklich sagen, dass ich den Schreibstil des Autors unglaublich gern mag. Das ganze ist etwas mittelalterlich angehaucht, was man auch sehr gut bei der Wortwahl merkt. Was in sich wirklich stimmig ist. Es ließ sich locker , flockig weglesen. Im Ernst, ich konnte eigentlich kaum glauben, wie schnell ich fertig war.
Was mich anfangs etwas gestört hat, ich wurde mitten ins Geschehen geworfen. Wodurch ich erstmal meinen Weg finden und ankommen musste. Als das erstmal der Fall war, war ich voll in meinem Element.
Es ist düster, geheimnisvoll und absolut von Magie durchzogen.
Ich empfand diese Welt als absolut fantastisch und düster. Ich entdeckte an jeder Ecke neue Dinge und Begebenheiten.
Ich liebe Geschichten über Magie und Zauberei. Geschichten , die sich mit dem was sich bietet weiterentwickeln und doch ihren eigenen Zauber weben und das war hier absolut der Fall.
Man findet Drachen, Alben, Hexen und es ist einfach unfassbar großartig dies alles zu entdecken und auszukosten.
Demzufolge hab ich mich besonders Ayrin verbunden gefühlt.
Eine sehr faszinierende Persönlichkeit, die selbst erstaunliches über sich entdeckt und erfährt. Manchmal kann sie schlichtweg gar nicht glauben, wie das alles passieren und zustande kommen konnte.
Ich hab wirklich mit ihr gefühlt, war an ihrer Seite und hab sie von Grund auf kennengelernt und verinnerlicht. Für mich war sie sehr greifbar, lebendig und auch authentisch. Sie ist jemand der sich durchbeißt und über sehr viel Stärke verfügt. Wie sehr, ist ihr manchmal selbst nicht bewusst.
Neben Ayrins Perspektive erfahren wir auch noch die von Ragne.
Das ist so eine Person , der ich nie wirklich näher kommen konnte. Ebenso Tsifer, der mir oft sehr selbstgefällig erschien. Nein, ich mochte ihn irgendwie nicht. Und dennoch fand ich ihn auf einer gewissen Ebene ziemlich interessant.
Bei den Charakteren hat sich der Autor wirklich Gedanken gemacht und man merkt wirklich wie vielfältig sie sind. Das hat mir wirklich gut gefallen. Auch wenn ich leider das Gefühl hatte, das sie doch etwas blass gehalten wurden.

Aber eine Handlung lebt ja nicht allein von Charakteren.
Wo wir auch schon bei den Runen wären, die mir anfangs wirklich Kopfzerbrechen bereitet haben. Ich brauchte eine Weile um dahinter zu steigen und wirklich zu begreifen, das es nicht so eindimensional ist, wie es wirkt.
Ich fand es total faszinierend und interessant.
Es ist nicht gerade temporeich oder rasant, aber unterschwellig ist die Spannung deutlich spürbar. Im Mittelteil gab es zwar ein paar Längen, mit denen ich aber gut zurechtkam.
Dem Autor gelang es doch einige Überraschungsmomente einzubauen, die ich so nicht erwartet hätte und die mich geschwind erstmal sprachlos gemacht haben.
Eine magische Geschichte die mal völlig ohne Liebesgeplänkel auskommt. Ok fast. Das was da ist, ist sanft und zart und kaum wahrnehmbar. Es zaubert mehr Wärme und Verbundenheit hinein. Was ich sehr schön fand.
Die zwischenmenschlichen Aspekte sind gut ausgearbeitet und waren spürbar.

Schlussendlich ein faszinierender, aber auch eher ruhiger Auftakt der vor allem mit mittelalterlichen Flair besticht und mit einer großartigen Persönlichkeit punktet.
Für mich wirklich eine positive Überraschung. Das Potenzial wurde noch nicht gänzlich ausgeschöpft, aber das habe ich auch nicht erwartet.
Ayrin war für mich besonders großartig, bei den anderen Charakteren fiel es mir dagegen schwer Emotionen rauszulassen.
Für den Nachfolger wünsche ich mir einfach, das an der Tiefgründigkeit bei den Charakteren gearbeitet wird. Denn leider blieb mir am Ende nur Ayrins Name im Gedächtnis. Was wirklich schade ist, denn auch die anderen Charaktere sind wichtig für die Geschichte.

Fazit
“Die Runenmeisterin” von Torsten Fink hat mich wirklich positiv überrascht , vollkommen mitgerissen und einfach fasziniert.
Wer viel Tempo oder rasante Spannung erwartet, wird vielleicht etwas enttäuscht sein.
Ich fand den Verlauf wahnsinnig interessant und besonders Ayrin hat mich komplett begeistert und bewegt.
Ein Auftakt der vor allem mit mittelalterlichen Flair , Magie und einer großartigen Protagonistin besticht.
Ich bin sehr gespannt, inwieweit sich Band 2 steigern wird.