Rezension

Ein Auftakt mit viel Potenzial

Zurück nach Hollyhill
von Alexandra Pilz

Somit ist das eine Geschichte, die eine Menge Potenzial bietet, aber auch mit einem flüssigen Schreibstil punkten kann. Lediglich die erste Hälfte zieht sich ein wenig, da man hier keinerlei konkrete Informationen erhält, wobei es auch sehr interessant sein kann zusammen mit der Protagonistin über die Hintergründe zu spekulieren. Mit ein wenig mehr Tiefe und Feinschliff, könnte die Autorin auch die restlichen Zweifel beseitigen und vor allem Zeitreisebegeisterte mit ihrer Geschichte verzaubern.

Schon der Anfang der Geschichte bot einen sehr flüssigen Schreibstil, kombiniert mit der nachdenklichen, sehr jugendlichen gehaltenen Denkweise der Protagonistin. Jedoch war die erste Hälfte des Buches auch von Unwissenheit und Spekulationen geprägt, weshalb sich dieser Teil des Buches doch etwas in die Länge gezogen hat. Doch sobald auch Emily in das Zeitreisen einbezogen wird, beginnen die Menschen um sie herum ihr einiges mehr zu erzählen, an diesem Punkt steigt auch von Grund auf die Spannung, was einen komplett entschädigt.
Somit leidet man mit der ahnungslosen Protagonistin, die mit Ausnahme der ständigen Unwissenheit, ein sehr angenehmer Charakter ist und total normal scheint. Somit konnte ich mich total gut mit ihr identifizieren und auch ihre Verschlossenheit verstehen, vor allem da man oft in der gleichen Stimmungslage wie die Protagonistin ist, denn zu Beginn herrscht immer eine gewisse Verwirrung, die man mit ihr teilt. Trotzdem oder gerade deshalb fühle ich mich ihr sehr nahe und finde es bemerkenswert, dass sie trotz ihres ruhigen Charakters nach Hollyhill aufbricht, auch wenn sie oft sehr ungläubig ist und Misstrauen hegt.
Dafür sind mir aber die anderen Charaktere etwas kurz gekommen, denn von vielen Charakteren erkannte man nur Grundzüge, die hoffentlich im nächsten Teil näher erläutert werden. Mit ihrer Art sind mir aber vor allem Matt, Silly und Fee.
Matt ist ebenfalls ein ruhiger und gewissermaßen verbitterter Charakter, vor allem gegenüber Emily, die er sofort nachdem sie den Namen des Wortes nennt, zu verachten scheint. Aber gerade durch seine abweisende aber neugierige Art wirkt er total anziehend, und ich kann Emilys verstecktes Interesse für ihn gut nachvollziehen. Ich bin schon gespannt, wie sich die Lage zwischen den beiden weiterentwickelt, da er trotz zugegebenen Interesse doch sehr zurückhaltend wirkt.
Fee und Silly stellen für mich sehr ähnliche Charaktere da, weshalb sie mir klarer erscheinen, beide sind sehr aufgeschlossen und bei beiden ist Silly's Name ihr Programm, weshalb ich sie sehr mag.
Von den anderen Charakteren hoffe ich ganz bald mehr erfahren zu dürfen.
Was mich an diese Geschichte gebunden hat ist vor allem die Grundidee, klar Zeitreisegeschichten gibt es im Überfluss, aber was ist mit einer Zeitreisegeschichte, in der das Dorf der wichtigste Bestandteil ist? Somit war der Grundbaustein für eine tolle Story gelegt und wie ich finde, hat die Autorin dies auch im zweiten Teil der Geschichte gut umgesetzt, zumindest fand ich keine Logikfehler oder ähnliches, was den Lesegenuss sehr gesteigert hat, vieles wurde aber auch nur wage beschrieben bzw. Emily konnte nur wage Vermutungen anstellen. Deshalb hoffe ich stark, dass sie im nächsten Band eine größere Rolle in der Zeitreise bekommt.

 

Fazit:

Hinter dem Titel konnte ich mir damals nicht viel vorstellen, aber gerade der Name Hollyhill in Kombination mit dem Cover haben es mir angetan. Aber auch der Klappentext hat nicht allzu viel verraten, man konnte nur spekulieren.
Wobei dir meisten mit ihren Vermutungen wohl richtig lagen, Alexandra Pilz hat eine neue Zeitreisereihe angesetzt, die neben einem tollen Lesefluss viel Potenzial in der Grundidee bietet.
Hat man den Faden der Geschichte erst einmal aufgenommen, will man unbedingt zusammen mit Emily mehr über das merkwürdige Dorf herausfinden, auch wenn man ab und zu auf die Nase fällt, wenn man merkt, dass die eigene Vermutung total daneben war. Aber trotz dieser Unwissenheit wirkt die Geschichte rückblickend sehr klar und logisch.
Trotzdem hat mir im ersten Teil doch die Spannung und ein wenig mehr Aufklärung über die Verhältnisse.