Rezension

Ein Ausflug in die schwedische Finanzwelt

Die Erbin
von Simona Ahrnstedt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Natalia De la Grip wird aus heiterem Himmel von dem Finanzhai David Hammar zum Essen eingeladen. Warum und was sie davon halten soll – Natalia fischt im Trüben. Die beiden treffen sich und sind überrascht, wie groß die Anziehungskraft ist. Doch David verfolgt seine ganz eigenen Pläne und Natalia ist eigentlich nur eine Marionette für ihn, sie soll sich gegen ihre Familie stellen. Undenkbar für Natalia, aber sie lässt sich auf ein Spiel ein – wird sie alles verlieren, oder wird sie die große Liebe finden?

Die Autorin Simona Ahrnstedt entführt den Leser (wahrscheinlich sind es aber fast nur Leserinnen) nach Schweden und in die Finanzwelt und fesselt mit einem wunderbar flüssigen Erzählstil. Die Wandlung die Natalia im Laufe der Geschichte durchmacht, sich von ihrer patriarchalischen Familie abnabelt und um ihr eigenes Glück kämpft, ist logisch beschrieben und durchaus nachvollziehbar.

Hier aber setzt auch mein Kritikpunkt an, eine Dreißigjährige, die mit Auszeichnung ihr Studium beendet hat, die seit Jahren ein angesehene Mitarbeiterin einer Stockholmer Bank ist, die hart für ihren beruflichen Erfolg arbeitet, lässt sich doch viel zu leicht von den Männern in ihrem Umfeld manipulieren. Erst ihr Vater und ihr Bruder, dann David. Sorry, aber das ist meines Erachtens nach nicht gut gelöst...

Kurze Kapitel laden immer zum Weiterlesen ein, häufig wechselt jedoch die Erzählperspektive, sodass es doch ein wenig ermüdend für mich war, bei all den vielen erzählenden Charakteren den Überblick zu behalten. Neben der eigentlichen Geschichte rund um Natalia und David, wird auch die Geschichte ihrer besten Freunde erzählt. Vielleicht wäre es besser gewesen, den beiden ihr eigenes Buch zu geben.

Positiv wiederum gefällt mir die Spannung, obwohl ein klassischer Liebesroman, wird rasant ein Geheimnis gelüftet – mit einer sehr überraschenden Wendung am Ende. Der Cliffhanger am Ende im Epilog, ist meiner Meinung nach aber völlig überflüssig. Auch hier muss ich sagen, dass kann eine Autorin wie Simona Ahrnstedt besser lösen!

Fazit: Eine Liebesgeschichte, die mal nicht in Amerika spielt und die mit einem großem Spannungsanteil ausgestattet ist. Kann man lesen, muss man aber nicht!