Rezension

Ein außergewöhnlicher Abschluss für eine beeindruckende Saga

Die Spiegelreisende - Christelle Dabos

Die Spiegelreisende
von Christelle Dabos

Bewertet mit 5 Sternen

Achtung: Dies ist der 4. und letzte Band einer Reihe. Wer die Vorgänger nicht kennt, für den enthält diese Rezension Spoiler.

Zum Ende von Band 3 sind Ophelia und Thorn so vereint wie nie. Wären da nicht diese ständigen Echos und die Gefahr, die nach wie vor von dem Anderen und Eulalia Gort ausgeht. Teile der Arche Barbel verschwinden derweil im Nichts und alle Spuren führen zum Beobachtungsinstitut. Im Auftrag der Genealogen geht Thorn als verdeckter Ermittler in das Institut. Ophelia dagegen lässt sich selbst als "Untersuchungsobjekt" einweisen - trotz der Warnungen ihrer Freunde, dass bisher niemand, der das Institut als Patient betreten hat, dieses auch freiwillig wieder verlassen durfte. Und währenddessen zerfallen die Archen der Welt weiter und verschlucken zahlreiche Menschen mit sich. 

Wer die Bände der Reihe nicht in einem Rutsch liest, sondern sie nach und nach im Tempo ihres Erscheines gelesen hat, der wird gerade am Anfang des 4. Bandes etwas brauchen, um wieder in die Geschichte hinein zu finden. Die Vorgängerbände zu kennen, ist an dieser Stelle der Geschichte definitiv zwingend erforderlich. Lauter Fakten und Informationen strömen auf den Leser ein, sodass ich das ein oder andere doppelt lesen musste, um zu verstehen, was diese neue Information eigentlich für die Geschichte bedeutet und wie ich sie einzuordnen habe. Hat man diesen - doch tatsächlich - anspruchsvollen Teil überstanden, nimmt die Spannungskurve rapide zu. Hier geben sich die spannenden Momente, in denen ich mit Ophelia mitgefiebert oder mitgezittert habe, die Klinke. Wird ein Rätsel entschlüsselt, kommen zwei neue dazu. Auf den etwa letzten 100 Seiten habe ich es dann vor Spannung fast nicht mehr ausgehalten. Das Buch hat ungeahnte Wendungen angenommen und es gab mindestens eine Szene, nach der ich das Buch erst einmal zur Seite legen und das Gelesene verdauen musste.

 Besonders beeindruckend ist allerdings das Ende. Es ist ganz anders als ich es erwartet - oder eher: mir erträumt hätte. Aber es ist gut so wie es ist. Es ist wie ich finde alles andere als typisch für das Genre, es bedient sich keiner Klischees und ob es nun ein Happyend ist oder nicht, kommt vielleicht ein wenig auf die Perspektive an. Aber es ist ein würdiger und vor allem sehr passender Abschluss, mit dem Christelle Dabos ein weiteres mal beweist, was für eine gute Autorin sie ist und vor allem wie besonders ihre Geschichte um die Spiegelreisende Ophelia ist.