Rezension

Ein außergewöhnliches Buch ...

Vor uns das Leben - Amy Harmon

Vor uns das Leben
von Amy Harmon

Bewertet mit 3 Sternen

… wenn man zwischen den Zeilen liest und den vor Kitsch und Klischees triefenden Text außer Acht lässt. Die Hauptrolle spielen drei Jugendliche in Hannah Lake, Pennsylvania, USA.

Ambrose ist der Ringer-Star der ortsansässigen High School, ein Vollstipendium fürs College ist ihm sicher. Die ganze Stadt ist sein Fan und hofft auf immer neue Siege. Ambrose ist ein Adonis und der Schwarm aller Mädchen.

Fern ist die Tochter des Pfarrers, entsprechend zur Hilfsbereitschaft und Aufopferung erzogen und eigentlich sehr sympathisch. Sie findet sich hässlich, sodass sie ihrer Schwärmerei für Ambrose (ja, auch sie schwärmt für ihn) keine Chance gibt, denn der kann ja schließlich hübschere Mädchen haben.

Bailey leidet an Muskeldystrophie, ein baldiger Tod ist absehbar. Obwohl er an den Rollstuhl gefesselt ist und kaum mehr seine Arme heben kann, sprudelt er vor Lebenslust über. Er war in diesem Buch mein wahrer Held, weil er uns zeigt, dass man immer etwas aus seinem Leben machen kann, egal wie bescheiden die Umstände sind.

Obwohl nun der Weg dieser drei nach Abschluss der High School vorgezeichnet scheint, kommt alles ganz anders. Und doch ist nichts davon überraschend. Dies hat mich an dem Buch vielleicht am meisten gestört: dass alles so vorhersehbar verläuft, weil eben einfach ein Klischee an das andere gereiht wurde.

Aber auch der kitschige Schreibstil war nicht so mein Ding, genauso wenig wie die ständigen Wiederholungen von Ferns Hässlichkeit und Ambroses Schönheit.

Doch worum es in diesem Buch geht, das hat mir gefallen: Freundschaft, Liebe, Lebenslust, Mut, dass innere Schönheit wichtiger ist als äußere. Der Roman bietet viele schöne Lebensweisheiten und ist deshalb lesenswert. Wer also kitschige Liebesgeschichten mag, wird an diesem Jugendbuch seine Freude haben.