Rezension

Ein authentischer Roman, der sich mit den Hauptthemen der Pubertät befasst.

Auerhaus
von Bov Bjerg

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Story:

Der Roman erzählt von 6 Freunden, die in ein altes Bauernhaus ziehen. In Anlehnung an „Our House“ von Madness nennen sie es „Auerhaus“. Zunächst sind es nur 18-jährige Jugendliche, die diese lockere Schüler WG gründen. Jeder von ihnen hat ein anderes Motiv für den Einzug. Aber eines haben sie gemeinsam: Sie wollen ihren Freund Frieder schützen, der suizidgefährdet ist. Das gelingt ihnen auch sehr gut, denn Frieder kommt auf andere Gedanken. Anfangs scheint alles harmonisch, aber im weiteren Verlauf läuft die ganze Situation aus dem Ruder. Die Jugendlichen rutschen in die Kriminalität ab.

Außerdem stehen sie alle vorm Abi, aber ob diese Gemeinschaft wirklich förderlich für den angestrebten Schulabschluss ist?!

 

Meine Meinung:

Der Roman behandelt die Themen, mit denen jeder Jugendliche konfrontiert wird: Bundeswehr, Homosexualität, Drogen, Selbstverantwortung, Liebeskummer und große Gefühle. Es geht auch ums Abschied nehmen in vielerlei Hinsicht: Abschied von der Kindheit, dem Elternhaus, alte Freunde und Beziehungen.

Ich habe aber das Gefühl, dass die Bewohner das Leben in der WG zu sehr auf die leichte Schulter nehmen, da die Lage letztendlich vollkommen aus dem Ruder läuft. Manche der Freunde rutschen sogar in die Kriminalität ab.

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Höppner erzählt, was den Roman authentischer wirken lässt. Als Leser fühlt man sich direkt in die Lage hineinversetzt. Man fühlt sich, als ob Höppner ein guter Kumpel ist, der die Geschichte bei einem Kaffee oder Bier wiedergibt.

Der Text ist in viele kleine Abschnitte gegliedert. Jeder wirkt auf mich wie ein kleiner Schnappschuss. Diese vielen kleinen „Polaroids“ werden dann chronologisch aneinandergereiht und ergeben den Handlungsstrang des Romans.

 

FAZIT:

Ein authentischer Roman, der sich mit den Hauptthemen der Pubertät befasst. Stellenweise regt er zum Nachdenken und Sinnieren an.