Rezension

Ein Baden-Württemberg Krimi

Adlerschanze - Ingrid Zellner

Adlerschanze
von Ingrid Zellner

Bewertet mit 5 Sternen

Vorab muss ich gleich mal anmerken, dass ich großer Fan von Krimis mit regionalem Bezug bin. Ganz klar, dass ich somit natürlich auch irgendwann mal den SILBERBURG VERLAG für mich entdeckt hatte. So war ich auch überglücklich, dass ich die Möglichkeit hatte, bei einer Leserunde diesen Krimi zu gewinnen und mich mit der Autorin austauschen konnte.

Aber kommen wir zum Inhalt. Schon auf den ersten Seiten spürt man etwas geheimnisvolles, das den Fall umgibt. Wobei sich mein Fokus, dank der schriftstellerischen Fähigkeiten von INGRID ZELLNER, auf eine bestimmt Person festgelegt hatte. Ich wusste gleich, dass hier irgendwas nicht stimmte. Die Frage war nur: Was oder anders gefragt: Weshalb? Dieses galt es natürlich nur, auf den Grund zu gehen. Dabei half mir natürlich auch der Ermittler in der Person eines aus Indien stammenden Polizisten, der für mich absolut authentisch, witzig und sehr unterhaltsam war. Aber auch seine Mutter, die im Krankenhaus auf ihre Genesung wartet, hat mich sehr gut unterhalten. Ich habe über ihre Verkupplungsversuche sehr gelacht.

Man spürt durchgängig, wie sehr sich die Autorin mit dem Thema Skispringen beschäftigt hat. Ich hatte in keiner Szene den Verdacht, dass sich hier irgendwas zusammengereimt , oder aus Unwissenheit schnell übersprungen wurde. Alleine schon die Erwähnung der großen Skisprung Legenden z.B. Georg Thoma, bergen große Recherchearbeit. Für mich ist der Spagat zwischen Krimi und Unterhaltung sehr gut gelungen.

Als es am Ende dann zum großen Showdown kam, wurde meine Vermutung nur zum Teil bestätigt. Immer neue Wendungen haben den Krimi nicht langweilig werden lassen und stets wollte ich mehr wissen. Ja, ich wollte das Buch eigentlich gar nicht mehr aus den Händen legen.

Zum Schluss möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken. Das Cover ist Verlagstypisch und weist deutlich auf die Thematik hin. Die Farbgestaltung sowie der Klappentext machen sehr neugierig und man ist auch gleich geneigt, das Buch in die Hand zu nehmen, über das Cover zu streicheln und schwupps...schon ist man mitten in der Welt der Skispringer.

 

 Lesespaß oder Lesefrust

Bei solch einer Dramatik, die der Krimi bietet, ist es schwer von Lesespaß zu sprechen. Dennoch kann ich bestätigen, dass mich die Story absolut fasziniert und auch gefesselt hat. Die Thematik ist hervorragend gewählt, neu und somit auch nicht abgedroschen. Man taucht ab der ersten Seite direkt in die Welt der Skispringen ein, erlebt aber auch Intrigen und Tragödien. Na ja, wie im echten Leben eben. Und das wäre auch schon ein sehr wichtiger Punkt. Der Krimi besticht geradezu durch Authenzität. Ich kann mich an keine Szene erinnern, die ich übertrieben, holprig oder langweilig fand. Dieses ist wohl das großartige Geschick der Autorin, ihre Leserschar mit Informationen und einem Krimianteil zu belohnen. Ich kann nur sagen: Vielen Dank hierfür.

Ich freue mich schon darauf, eine Fortsetzung von Surendra Sinha, den ich gedanklich immer nur Sina genannt hatte, zu lesen und auch mehr von seiner liebreizenden Mutter zu erfahren.

Ich drücke der Autorin für Ihren Erfolg jedenfalls alle Daumen!