Rezension

Ein Berliner Märchen

Sungs Laden - Karin Kalisa

Sungs Laden
von Karin Kalisa

Bewertet mit 4 Sternen

Alles findet seinen Anfang im Prenzlauer Berg, wo ein eine Grundschule auf Anweisung der Schulamtsleitung eine „weltoffene Woche“ noch kurz vor Weihnachten organisieren muss.

Auch Minh, ein in Deutschland geborener Vietnamese, nimmt teil und fragt seinen Vater Sung, ebenfalls in Deutschland geboren, was für ein Kulturgut aus Vietnam sich eignen würde außer Essen. Sung ist ratlos und schickt ihn zu seiner Großmutter Hien, die ihn schließlich zur Aufführung mit einer großen, alten Holzpuppe begleitet und den Stein der „Revolution“ ins Rollen bringt.

Karin Kalisa hat mit diesem Buch ein Zeichen gesetzt – dass man zusammenwachsen kann, dass man sich akzeptieren und respektieren kann und dass Kulturen sich vermischen können ... Sicherlich wurde in diesem Buch ein schönes Märchen erzählt, aber es hat auf jeden Fall viele Ansatzpunkte, die sich auch in der heutigen Realität verwirklichen lassen und – glücklicherweise – auch schon realisiert wurden.

Der Schreibstil ist angenehm, humorvoll und die Charaktere, die für meinen Geschmack zu viele wurden, sind mit viel Liebe und Eigenart beschrieben. Man erfährt auch ein bisschen über die Geschichte der Vertragsarbeiter aus Vietnam, die damals in die DDR geholt wurden, über ihre Probleme und in der neuen Heimat.

Eine schöne Idee, die zu einer guten Geschichte mit wenigen Schwächen verarbeitet wurde und Hoffnung schenkt, dass ein Miteinander der Kulturen immer möglich ist.