Rezension

Ein besonderer Abschluss dieser Trilogie

Cassia & Ky - Die Ankunft - Ally Condie

Cassia & Ky - Die Ankunft
von Ally Condie

Bewertet mit 5 Sternen

Ich war wie bereits gesagt sehr misstrauisch, wie sich diese Trilogie entwickeln wird, aber komischerweise, sobald alle sagen, dass eine Dystopie „nachgelassen“ hat, gefällt sie mir wirklich gut...

Inhalt: Cassia folgt ihren Aufgaben, die die Erhebung für sie hat. Sie ist zurück in ihrem alten Leben in der Gesellschaft, diesmal in Central. Hier wartet sie auf den besonderen Moment, bis die Erhebung beginnt.

Xander arbeitet in Camas als Mediziner und wirkt nach außen wie ein Funktionär, doch auch er wartet auf den besonderen Moment.

Ky ist Pilot und fliegt die großen Luftschiffe, er hilft der Erhebung und ist ebenfalls in Camas stationiert und auch er wartet auf den besonderen Moment…

Meinung:

Der Abschluss der Trilogie ist aus den Sichtweisen dieser drei Hauptpersonen geschrieben, was den Spannungsbogen hoch hält und gleichzeitig dafür sorgt, dass man als Leser mehr Informationen bekommt als nur aus einer Perspektive.

Den Charakteren merkt man ihre Veränderungen deutlich an, sie alle haben viel erlebt und das hat Spuren hinterlassen, Spuren, die einen Menschen verändern, prägen – besser oder schlechter machen.

Ich war wie bereits gesagt sehr misstrauisch, wie sich diese Trilogie entwickeln wird, aber komischerweise, sobald alle sagen, dass eine Dystopie „nachgelassen“ hat, gefällt sie mir wirklich gut. Hier gibt es nicht das typische Muster aller Dystopien, wo es eine böse Macht gibt, die aktuell herrscht, wo auch die Protagonisten leben, dann davon ausbrechen, sich den Rebellen (egal in welcher Form) anschließen, diese stürzen und sie die neue Macht sind. Hier ist alles gemischt, nicht schwarz weiß, sondern mit viele Schattierungen. Es gibt kein klares gut und böse und jeder muss am Ende für sich selber entscheiden (ja auch der Leser muss sich irgendwie entscheiden, um abschließen zu können), wie es am Ende aussehen wird, wo der Neuanfang beginnt.

Es ist schwer, wirkliche Sympathien aufzubauen, da es keine unglaublich liebenswerten Charaktere gibt, dafür sind diese alle besonders und das kann man mögen. Man ist auch grundsätzlich unsicher, wie sich alles entwickeln soll, manches geht so schnell, das man sich fragt, was bitte noch kommen soll. Anderes braucht ewig und klärt sich erst am Ende auf.

Ich mag auch, dass hier bewiesen wird, dass nicht alles so berechenbar ist, wie man es gerne hätte. Auch den Drang des Menschen, etwas eigenes zu schaffen, die eigene Kreativität auszuleben, wird dargestellt. Die angedeutete Dreiecksgeschichte fand ich nicht ganz so schlimm, da Cassia eigentlich von Anfang an recht klar war in ihrer Entscheidung. Zumal sich beide „Männer“ für sich selber positioniert habe, dass ich dieses Dreiecks-Gespann als ein tolles Team betrachtet habe.

Mein Fazit: Was soll ich sagen? Ich fand diese Trilogie toll und fand den Abschluss unglaublich anders, erfrischend gut und ja, mir hat er gefallen. Es ist keines dieser „WOW“-Bücher, aber aus der Hand legen wollte ich es auch nicht und es ist in sich gut abgeschlossen und offene Fragen werden geklärt. Wer es mag, wenn die Geschichte nicht schwarz-weiß ist, wenn man es mag, sich selber auch mal ein paar Gedanken machen zu müssen und wer (nur eine Vermutung), das Ende von Panem gut fand, wird auch diese Dystopie mögen. Von mir gibt es volle 10 Punkte und eine klare Leseempfehlung.